Heiraten in der Erholungsphase

"Pastor, meine Frau hat sich von mir getrennt. Naja. Glücklicherweise habe ich gleich darauf eine wirklich nette Frau kennengelernt, die mich jetzt heiraten will. Super Frau, passt alles. Nur dass sie kein Christ ist."

Abgesehen davon, daß Christen keine Nichtchristen heiraten:
Wenn du diese Frau allen Ernstes ehelichst, machst du zusätzlich den Fehler, "on the rebound" zu heiraten.
In der "Erholungsphase."
Will sagen, eine Scheidung ist eine in jeder Hinsicht extrem schwierige Situation. Wenn man verlassen wird, dann hat man das emotionale Bedürfnis verstanden werden zu wollen und sich anzulehnen. Man ist dann sensibel und besonders offen für freundliche Zuwendung. Die kommt unweigerlich--nicht nur bei dir--durch Menschen des anderen Geschlechts, die sich oft in einer ähnlichen Situation befinden. Man hat sich gefunden, man hat Gemeinsamkeiten, man fühlt emotionale Nähe. Und das manchmal zu einer Person, die einem vom allgemeinen Wesen her eigentlich überhaupt nicht liegt.
Hm.
Wenn man nun diese Person heiratet, heiratet man in der Erholungsphase, in der man noch nicht wieder ausgeglichen ist. Entscheidungen in der Rebound-Phase sind meist prekäre Entscheidungen. Sie rächen sich.
Tu dir das nicht an.
Woran erkenne ich, daß du noch unausgeglichen bist und nicht rational entscheidest?
Daran: Du bist dabei eine Nichtchristin zu heiraten. Als lebendiger Christ kannst du das nicht mit Überzeugung tun. Unmöglich.
Warum?
Weil das Wort Gottes hier unmißverständlich ist. Es sagt:
"Sie ist frei, sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn muß es geschehen." 1 Korinther 7, 39.
Und:
"Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?" 2 Korinther 6, 14-15.

Ich habe deinen Fall jetzt schon öfter erlebt. Um es milde auszudrücken: Die Sache war auf Dauer jedesmal zumindest unbefriedigend. Mal hat neue Verbindung noch kürzer gehalten als die vorige. Nicht nur einmal hat es dazu geführt, daß der Gläubige versandet und abgefallen ist, und nun mit schon wieder einer neuen Person --nun ohne Trauschein--zusammenlebt, frustriert, bitter und vom Leben gedemütigt. Was mich an 1 Korinther 5, 33 erinnert: "Irrt euch nicht: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten."

Laß noch ein Jahr ins Land gehen. Dann siehst du klarer.



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