Christ und Politik

Anonym schreibt:
"Lieber Pastor Gert,
vielen Dank für deinen wunderbaren Block. Vor allem mag ich die biblische Reflexion aktueller Geschehnisse. Und da wäre meine Frage:
Stellt die neue Partei "Alternative für Deutschland" aus der Sicht eines Christen eine Wahlalternative dar? Das Wahlprogramm (z.B. hinsichtlich Familie) ist noch recht grob.
Gottes Segen für deinen Dienst."

Liebe/r Anonym,

die neue Partei ist mir völlig unbekannt, so daß ich nichts Intelligentes darüber sagen kann.
Die Sache mit diesen kleinen Parteien ist jedoch ganz allgemein, daß sie kein Stimmgewicht auf die Waage bringen und somit einen Stimmenfriedhof darstellen. Viel besser wäre, wenn die Anführer mit ihren jeweiligen Gruppierungen Flügel innerhalb der etablierten Parteien bilden würden. Dann hätten sie eine Aussicht auf Einflußnahme, die ihnen anders, allein auf weiter Flur, nie zuwachsen wird. Dort bleiben sie immer die "anderen Parteien und sonstigen Gruppierungen."

Wer als Christ einen Ruf in die Politik verspürt, sollte 1. vorher etwas anderes erfolgreich gemacht haben, und 2. sich einer etablierten Partei anschließen, um hier seinen Ideen einen Resonanzraum zu geben. Gleichgesinnte finden sich immer, und jeder Parteiführer registriert aufmerksam, was sich in seiner Partei tut, um kommende Strömungen zu erfassen.

Jesus mißt der Politik eine untergeordnete Rolle zu.
Als er seinerzeit tausende von Menschen speiste und ihre Kranken heilte, wollte man ihn gewaltsam zum König machen. (Johannes 6, 15). Das war durchaus verständlich. Ein König, der die Hungrigen speist, macht den täglichen Broterwerb überflüssig. Man hat dann den ganzen Tag Zeit zu spielen.
Krankenversicherung braucht auch keiner, da der König ein göttlicher Heiler ist.
Jesus schuf an jenem Nachmittag aus dem FF ein Utopia, nach dem Marx sich die Finger abgeschleckt hätte.
Doch er ließ nicht zu, daß man ihn krönte.
Obwohl er eines Tages sehr wohl König in Israel sein wird.
Warum hat Jesus sich damals verweigert?
Weil er wußte, daß die eigentlichen Probleme der Menschen politisch nicht lösbar sind.
Der Mensch hat ein krummes und buckliges Herz. Er trägt die Natur seines sündhaften Vaters Adam in sich. Kein Politiker kann das wegnehmen.
Deswegen wird nach Schulmassakern auch nicht nach mehr Charakterschulung und moralischer Unterweisung gerufen, sondern nach strengeren Waffengesetzen, die natürlich nichts bewirken, da Kriminelle sich nicht an die Gesetze halten.
Jesus kam, um nichts weniger zu bewerkstelligen als eine völlige Verwandlung der Natur des Menschen.
Er starb stellvertretend für die sündhafte Menschheit.
Wer nun an ihn glaubt und sein Erlösungswerk für sich in Anspruch nimmt, indem er sagt, "Jesus, sei du mein Herr!" der bekommt ein neues Wesen eingepflanzt.
Erst dann ist der Mensch innerlich gut. Vorher ist er es nicht.
Wenn die Menschen die Natur Christi in sich tragen, ist fast egal, wer herrscht, solange er freiheitlich gesonnen ist.
Ein solches Land wird ein großes sein.

"Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiß und wahrhaftig."
Offenbarung 21, 5

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