Das persönliche Zeugnis Jesu

"Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde."
Apostelgeschichte 1, 8

Jesus rief seine Nachfolger nicht dazu auf, ständig "Zeugnis zu geben", sondern er verhieß ihnen, daß sie Zeugen sein werden.
Jemand, der Zeugnis gibt, spricht (dauernd) von Jesus. Das kann penetrant werden.
Jemand, der ein Zeuge ist, überzeugt Menschen dadurch, daß er ist wie er ist.
Überhaupt ist reden leichter, als vorleben.+

Karfreitag war der schwärzeste Tag in der Geschichte der Menschheit: An diesem Tag starb der Sohn Gottes, hingerichtet von einer versagenden Staatsgewalt in Form von Pilatus, der zwar wußte, was zu tun war, (Jesus freilassen), aber nicht die innere Kraft hatte, es auch zu tun.
Besonderer Tiefpunkt waren die Ältesten und Hohepriester, die eigentlich Mittler zwischen Gott und Menschen hätten sein sollen. Stattdessen wiegeln sie die Volksmenge fast bis zum Lynchmord auf. Lynchen müssen sie nicht. Das macht, wie gesagt, Pilatus für sie.


Jesus ist verraten, verlassen, gepeinigt, beraubt, verspottet, entkleidet, zerschlagen, am Kreuz.
Er ist allein.
Und doch finden durch Jesus selbst jetzt noch Menschen zu Gott und zum Glauben an ihn!
Zunächst:
Die Volksmenge und die Obersten verspotten ihn und fordern, er möge vom Kreuz steigen.
Die Soldaten sind indifferent und würfeln um seine verbliebenen Güter, (wie in Psalm 22, 19 geweissagt: "Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los." 1000 Jahre bevor's passierte, weissagte David, daß es passieren würde!)

Die mit ihm gekreuzigten Räuber knurren ihn an. Sie schmähen ihn.

Jesus ist umgeben von Bosheit, Haß und Mißgunst. Es ist Freitag, sein Todestag, der Tag, an dem alles für ihn schlecht ausgeht. Der letzte Tag seines Erdenlebens.
Er predigt nicht.
Er ist einfach er selber.

Als die Versammelten sehen, wie Jesus ist, während er am Kreuz hängt und ihm das Blut aus den Wunden läuft, tut sich im ein und anderen Herzen was. Jesus flucht im Angesicht des Todes nicht herum, er rastet nicht aus vor Schmerz und Wut. Er bleibt selbst in seiner größten Not noch souverän, vergebungsbereit, und würdevoll.

Schließlich hält es einer der gekreuzigten Räuber nicht mehr aus. Er, der gerade noch mitgespottet hat, fährt seinem gottlosen Kollegen über den Mund und bittet Jesus, an ihn zu denken, wenn er in sein Reich kommt.
Und Jesus spricht ihm Erlösung zu!
Dieser Mann kam in letzter Sekunde zum Glauben. Er konnte keine Wiedergutmachung mehr leisten und nichts mehr für Gott tun. Seine Hände waren ja angenagelt. Er würde sie nicht mehr benutzen.
Dieser Räuber empfing Gnade von Gott. Umsonst. Einfach so. Weil er sie wollte.

Als Jesus soeben gestorben war, knickt der Zenturio ein.
Lukas sagt, er, der gerade noch so indifferent war, verherrlichte plötzlich Gott. Und Markus schreibt, "Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, daß er so verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn." (Markus 15, 39).

Zwei Männer kommen am Kreuz noch zum Glauben an Jesus, ohne daß er gepredigt hätte: Ein Sohn Abrahams und ein Heide. Ein Räuber und ein Vollzugsbeamter. Ein Verbrecher und ein Unbescholtener. Ein Jude und ein Römer.
Zwei total unterschiedliche, gegensätzliche Personen.
Das zeigt: Gott rettet alle, die Guten und die Bösen, die Herren und die Knechte, die Sterbenden und die Lebenden, alle, die sich im Glauben an Jesus wenden.

Freitag war ein Katastrophentag.
Aber nicht für alle.

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