Das Heilungs- und Wohlstandsevangelium

Man hört immer wieder Kritik--mal unverschämt laut, mal besonnener--an der Verkündigung von freikirchlichen Predigern (wie mir). Wir würden ein verkürztes Evangelium predigen, welches das Leiden ausklammert und stattdessen neben Vergebung der Sünden auch Dinge wie Heilung und Wohlstand  (oh graus), betont.

Nun kamen einst die Jünger von Johannes zu Jesus und fragten ihn im Namen des Täufers: "Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?" (Mattäus 11, 3).
Johannes ließ dies fragen, weil Jesus so anders war als sich (nicht nur) das religiöse Establishment den Christus vorgestellt hatte.

Was antwortet Jesus?
Er sagt, "Geht hin und verkündet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde werden sehend, und Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt." (Verse 4-5).

Also.
In meinen Ohren hört sich das an wie lupenreines Heilungs- und Wohlstandsevangelium.
Jesus erwähnt Heilung nicht weniger als fünfmal!
Dann schwenkt er sofort über zur Wohlstandsverkündigung. Denn für Arme ist es eine gute Botschaft, wenn ihnen jemand sagt, daß sie nicht mehr arm bleiben müssen. Daß Gott auch an ihrem materiellen Vorwärtskommen interessiert ist.

Was sagt Jesus gleich im Anschluß? Auch aufschlußreich:

"Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgern wird." (Vers 6).

Nehmen wir uns das mal zu Herzen?

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