Der Kugelhagel und sein Grund

"So spricht der HERR: Horch! In Rama hört man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind."
Jeremia 31, 15

In der Sandy Hook Grundschule in Newtown, Connecticut, USA, hat am 14.12.2012 ein Massaker stattgefunden, bei dem 26 Menschen zu Tode kamen, 20 Kinder und sechs Angestellte der Schule. Zuvor hatte der Mörder, Adam Lanza (20), seine schlafende Mutter getötet. Hinterher erschoß sich selber. Insgesamt gab es 28 Tote.
Ein unglaublich bedauerlicher Vorfall, der Entsetzen und große Trauer auslöst.
Wir beten für die Hinterbliebenen.

Ein schockiertes Land versucht den Vorfall einzuordnen. FBI-Profiler und Verhaltensforscher versprechen sich Antworten in der Biologie des Täters. Welche Körperchemikalien haben ihn durchknallen lassen? Dabei ist man sich im klaren, daß die Tat von langer Hand vorbereitet war und nicht im Affekt passiert ist.

Politiker und Medien kennen auf solche Taten stets nur eine Antwort: Strengere Waffengesetze.
Dabei hat Connecticut, trotz der Ansässigkeit von Colt und Smith&Wesson im Staat, bereits so ziemlich die strengsten Waffengesetze des Landes.
Das Problem ist nicht die leichte Verfügbarkeit von Waffen. Ich habe dort drüben Bekannte, die mit 12 ihr erstes Gewehr bekommen haben und auf der elterlichen Farm damit Ratten schossen, oder Karnickelplagen Herr wurden. Ihnen wurde beigebracht, wie das Ding funktioniert, daß man nie in den Lauf schaut, auch wenn das Gewehr ungeladen ist. Daß man es nie auf Menschen oder Tiere richtet, wie man es sichert, usw. Es gibt in den USA Millionen solcher Waffen, mit denen nie etwas passiert.
Strengere Gesetze sind hier nicht die Antwort.
Auch die kuschelige, friedfertige Schweiz starrt vor Waffen, (was kaum einer weiß).

Ein Beispiel: Es gibt hierzulande strenge Gesetze, die den Umgang mit Drogen regulieren. Trotzdem bekommt man sie an jeder zweiten Straßenecke nachgeworfen. Jugendliche begegnen dem Phänomen Droge ständig. Sie können ihm praktisch nicht ausweichen, auch wenn sie nicht mittun. Die Drogengesetze sind nicht das Problem, sondern die Gewissenlosigkeit von Händlern und Konsumenten.

Man scheint nicht verstehen zu wollen, daß das Grundübel das fehlende Gewissen der Täter ist. Über die Notwendigkeit einer verstärkten Charakterschulung und gründlichen Gewissensbildung habe ich im Zusammenhang mit Waffen oder Drogen zumindest noch nie einen Politiker reden hören. Von denen kommt stets dieselbe Leier, wie von einer gesprungenen Platte: Strengere Regeln.
Die Regeln können noch so streng sein: Gewissenlose Zeitgenossen scheren sich einen Dreck um sie.

Was die USA, der Westen und die gesamte Welt brauchen, ist ein funktionierendes Gewissen.
Hier muß man ansetzen.
Vor gewissensstarken Persönlichkeiten können Tonnen Drogen und Berge von Waffen liegen: Sie werden sie nicht mißbrauchen.
Einem gewissenlosen Menschen dagegen genügt ein Teppichmesser oder ein Schraubenzieher für seine böse Tat.
Will man dann Teppichmesser und Schraubenzieher auch stärker regulieren?

Es gibt keine politische Antwort für ein geistliches Problem.

Aber wenn der arme Täter doch durchgeknallt ist, weil er irgendwie zuviel Streß hatte?
Dann ist sein Problem noch immer sein Gewissen.
Während der Großen Depression in den 1930er Jahren knallten auch Leute durch. Doch sie erschossen dann keine Unschuldigen, sondern--sich selber.
Ganz sicher sind während des Dritten Reiches einige Juden "durchgedreht", als sie den Mord an ihren Familien mit ansehen mußten. Doch von keinem traumatisierten Überlebenden ist überliefert, daß er nach dem Krieg unschuldige Polen, Tschechen, Franzosen oder Deutsche massakriert hätte.
Warum nicht?
Hatten die noch Gewissensbildung?
Ja sicher.

Unsere Jugendlichen brauchen Unterweisung in Selbstkontrolle, nicht noch mehr Steigerung der Selbstwertschätzung. Es ist verblüffend welch gigantisches Selbstwertgefühl manche Kriminelle haben.
Unsere Schulen brauchen ein Fach Charakterbildung.
Das wird's jedoch nur geben, wenn man allen Beteiligten einen guten Grund dafür gibt.
Den kann nur der Glaube an Gott bieten. Denn Paulus sagt:

"Wenn Tote nicht auferweckt werden, so "laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir"!
Irrt euch nicht: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.
Werdet rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht! Denn manche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch."
1 Korinther 15, 32-34

Die Abschaffung Gottes als Quelle moralischer Bildung ist der Kern des Übels.
Nicht die Waffen.

Kommentare

  1. Wunderbar in Worte gefasst! Genau so können wir Menschen etwas entgegensetzen. Danke für diese Gedanken zu einem die Welt aktuell bewegenden Thema. Da wird doch der Ruf nach Gott laut. Leider meist nur immer in anklagender Form.

    Lieber Pastor Gert, seit fast einem Jahr sehe ich auf youtube nun schon deine Predigten - und nun entdeckte ich hier deinen Blog ... und keine oder nur wenige Kommentare.

    Schade eigentlich. Und deshalb hier mein Feedback: bitte nicht aufhören! Weiter so!
    Es ist ermutigend und immer wieder fesselnd, interessant und genau das, was wir brauchen: Gottes Wort angewandt auf unsere Themen in unserem heutigen Alltag.

    Thanks a lot!

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