Härte

"Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi Jesu!
Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat."
2 Timotheus 2,3-4

Als Paulus das an Timotheus schrieb, befand er sich im Gefängnis. Nero hatte gerade begonnen, gegen die Christen zu rasen. Alle befürchteten nun, der Wahnsinn könnte aus Rom auf die Provinzen übergreifen. Man wähnte sich auch in Ephesus, wo Tim Pastor war, nicht mehr sicher.
Der Apostel ermahnt Timotheus, der ein ziemlicher Softie war, nicht im Selbstmitleid zu versinken, sondern sich einen Soldaten zum Vorbild zu nehmen.

Soldaten erwarten Probleme.
Probleme sind ihr Leben. Lebensgefährliche Probleme sind ihr Leben.

Soldaten leben für gewöhnlich nicht im Luxus.
Sie rechnen mit Feldbetten und Kantinenfraß.
Sie rechnen damit, bei Tag und Nacht, bei jedem Wetter draußen zu sein.
Sie trinken schonmal Wasser, durch das man zwar nicht durchblickt, das dafür aber extrem nach Chlor schmeckt.

Soldaten rechnen mit Verletzungen.
Sie bilden sich nicht ein, ihr Soldatendasein bestünde nur aus Triumphzügen in der Hauptstadt und der Bewunderung der Mädels. Sie wissen, daß sie in manchen Kreisen extrem unbeliebt sind--und leben damit.

Gerade in charismatischen Kreisen scheinen Christen zu erwarten, daß das Leben quasi ein Rosenbett zu sein hat. Wenn's mal kracht, dann fragen sich diese lieben Treibhaus-Christen, wo denn nun Gott ist und was sie falschgemacht haben?

Nix?

Was, frage ich, fragt sich ein Soldat, wenn's um ihn herum plötzlich zu krachen beginnt?
"Was hat der Herr General bloß gegen mich?" Nichts? Vielleicht ist bloß Krieg?

Man darf sowas nicht persönlich nehmen. Es geht nicht um dich, sondern ums Wort Gottes, das in dir ist, das bekämpft werden soll. Denn in ihm steckt die Kraft, Gottes Reich auf Erden durchzusetzen:


"Der Sämann sät das Wort.
Die an dem Weg aber sind die, bei denen das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sogleich der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in sie hineingesät worden ist.
Und ebenso sind die, die auf das Steinige gesät werden, die, wenn sie das Wort hören, es sogleich mit Freuden aufnehmen,
und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind Kinder des Augenblicks; wenn nachher Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen entsteht, ärgern sie sich sogleich.
Und andere sind die unter die Dornen Gesäten, es sind die, die das Wort gehört haben,
und die täglichen Sorgen und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht.
Und die auf die gute Erde Gesäten sind jene, die das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig- und eines sechzig- und eines hundertfältig."
Markus 4, 14-20

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