Lohn der Sanftmut

"Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben."
Matthäus 5, 5

Das Wort für Land ist im Urtext ge und bedeutet strenggenommen Erde.
Hier handelt es sich, wörtlich genommen, um diesseitigen, materiellen Besitz im Sinn von Immobilien.
Manche Christen lesen diese Aussage aus der Bergpredigt und denken, hm, ich habe gar niemanden, der mir was vererben könnte.

Jesus hat hier Psalm 37, 11 zitiert: "Aber die Sanftmütigen werden das Land besitzen und werden ihre Lust haben an Fülle von Heil."
Die nächsten Verse geben Aufschluß, um was es ihm tatsächlich ging: "Der Gottlose sinnt gegen den Gerechten, und mit seinen Zähnen knirscht er gegen ihn. Der Herr lacht über ihn, denn er sieht, daß sein Tag kommt. [Damit ist der Tag des Gerichts und der endgültigen Beseitigung des Gegners gemeint.]
Die Gottlosen haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen den Elenden und Armen, hinzuschlachten die, die aufrichtig wandeln.
Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrochen." (Verse 12-15).
Sie werden's nicht schaffen, den Sanftmütigen zu schaden.

Als Israel in Kanaan siedelte, teilte Gott jedem Stamm ein Erbteil an Land aus. Die Verheißung war, wenn Israel mit Gott ginge, dann würde sie niemand je wieder daraus vertreiben können. Der göttliche Schutz wäre so vollkommen gewesen, daß jeder Angriff zum scheitern verurteilt gewesen wäre.
Leider ging Israel nicht beständig mit Gott, wovon das Alte Testament ständig spricht.
Doch Jesus bestätigt hier nochmal die Verheißung: Wer kein Übeltäter ist und mit Gott geht, der wird aus seinem ihm von Gott zugeteilten "Erbland" nicht vertrieben werden können. Vielmehr wird er Lust haben an Fülle von Heil: Es wird ihm mehr als gut gehen.

Dieses unverrückbare Erbland muß nicht zwangsläufig eine Immobilie sein.
Nehmen wir an, Gott hat dich zum Automechaniker berufen und du bist diesem Ruf nachgekommen. Du besitzt sogar eine Werkstatt. Doch nun macht genau bei dir gegenüber eine neue, größere, billigere Werkstatt auf, die einen besonders skrupellosen Chef hat, dem es nur um die Summe unter dem Strich geht.
Gottes Verheißung an dich ist dann: Man wird dir deine Arbeit einfach nicht wegnehmen können, egal, wie sehr das probiert wird.
Sogar wenn deine Werkstatt zumachen müßte. Dann geht es eben an anderer Stelle BESSER weiter. Denn die Rede ist ja auch von Fülle von Heil.
Glaubst du das? Oder tendierst du in der Krise immer gleich zur Verzweiflung?
Das muß nicht sein.

Was ist dein "Erbland"?

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