20 Jahre CGZ!

Gestern feierten wir mit Freunden und unserer Gastsprecherin Maria-Luise Prean-Bruni, (nicht verwandt mit Carla), unser zwanzigjähriges Gemeindebestehen.
Du meine Güte!
Wo ist die Zeit hin?
Wenn man allerdings die alten Bilder aus der Gründungszeit anschaut, auf denen 20 bis 30 tapfer lächelnde Gemeindemitglieder in die Kamera blicken, und das mit den rund 180 Leuten vergleicht, die gestern da waren, dann merkt man schon einen Unterschied.
Viele gehen seit der ersten Stunde mit uns.
Dazu muß man sagen, daß nicht jeder das Zeug zum Gründungsmitglied hat. Denn es gibt nicht wenige Christen, die eine ausgeprägte Service-Mentalität haben, aber keinen Sinn für Dienst.
Sie kommen und fragen sich: 'Sind hier auch alle vollkommen? Schüttelt mir der Pastor am Sonntag jedesmal artig die Hand? Wird hier auch stets gepredigt, was ich hören will? Werden hier gar Opfer eingesammelt?'

Es ist allemal leichter, sich an Deck eines Kreuzfahrtschiffes an den Pool zu setzen und die Sonne zu genießen, als das Schiff mit aufzubauen, den Pool einzusetzen, den Gästen beim Entspannen zuzuschauen, und hinterher deren Dreck aus dem Pool zu fischen.

Jemand, der eine Gemeinde gründen will, braucht erstens einen klaren Ruf von Gott, (es sei denn, er ist Masochist), und zweitens hingegebene Mitarbeiter, die an ihren Prediger glauben und bereit sind, das Werk in jeder Hinsicht zu unterstützen: Mit Arbeit, Zeit und Geld. Denn ein Pastor ist ein relativ begrenztes Wesen. Er kann im besten Fall ein wenig predigen. In Wirklichkeit braucht er jede Menge Hilfe. Tatsache ist: eine Gemeinde ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter. Sie sind das eigentliche Knochengerüst, an dem sich alles festhält.
Wenn eine Gemeinde "aus dem Nichts heraus" neu beginnt, dann schließen die Mitarbeiter einen Wechsel auf die Zukunft ab. Denn man sieht ja nichts: Die Massen strömen (noch) nicht. Bei sowas mitzumachen erfordert besonderen Glauben.
Viele befürchten in der Gründungsphase, sich umsonst zu investieren, (was, wenn der Prediger die Nerven verliert und abhaut?) So lassen es gleich von vornherein bleiben.
Andere hätten gern ein Pöstchen im Tausch gegen ihr Öpferchen. (Dabei haben wir gar keine Posten zu vergeben).
Andere verkaufen ihre Mitarbeit so teuer wie möglich und wollen besonders umsorgt sein.
Die aber aus dem richtigen Zeug gemacht sind, wissen, daß sie vom Herrn an ihren Platz berufen wurden und dienen selbstlos und treu.
Ich freue mich, daß wir Mitarbeiter mit einem solchen Glauben haben, die uns seit nunmehr 20 Jahren die Treue halten (und nicht nur als Stuhlwärmer).

Vielen Dank. Vergelt's euch Gott.
Auch für das gute Essen und die Mitarbeit bei der Organisation, beim Spülen, bei Musik und Kinderbetreuung, beim Auf- und Abbau gestern.
Ihr war super.

Maria hatte als Wort für uns Psalm 20, 5-6 bekommen:
"Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine Pläne erfülle er!
Jubeln wollen wir über dein Heil, im Namen unseres Gottes das Panier erheben. Der HERR erfülle alle deine Bitten!"

Nun traf es sich, daß eine Familie aus Ingolstadt angereist war, um mitzufeiern. Sie übergaben mir ein geschmackvolles Geschenk für's CGZ und hatten auch ein Wort für uns bekommen: Psalm 20.

Zwei Parteien hatten unabhängig voneinander dasselbe Wort für uns.

Wir nahmen das als Gottes Reden an. Denn Paulus sagt, "Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache festgestellt werden." (2 Korinther 13, 1).

Was sagt man da?

"Jetzt habe ich erkannt, daß der HERR seinem Gesalbten hilft; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören durch Heilstaten seiner Rechten." (Psalm 20, 7).

Die nächsten 20 Jahre können beginnen.

(Maria hat mir ihr Buch "Mit Gottes Flügeln kannst du fliegen" geschenkt. Es ist ein gutes Buch voller Ermutigungen. Sie hingegen wollte unbedingt ein Exemplar meines Bandes "Die Bank Jesu" und begann noch in meinem Büro mit der Lektüre).

Kommentare

  1. "Jemand, der eine Gemeinde gründen will, braucht erstens einen klaren Ruf von Gott, (es sei denn, er ist Masochist), und zweitens hingegebene Mitarbeiter, die an ihren Prediger glauben und bereit sind, das Werk in jeder Hinsicht zu unterstützen: Mit Arbeit, Zeit und Geld."
    Wie wahr! :)
    Als wir zu dritt im Januar 2001 beschlossen, die Jesus Freaks Darmstadt zu gründen, hatte ich vorher den Ruf dazu, ich hatte es auf dem Herzen. Doch von vornherein war mir klar, daß ich nicht ewig Leiter sein würde. Meine göttliche Jobbeschreibung paßt nicht auf "Pastor" oder "Leiter". Eher Apostel, der Gemeinden installiert und, wenns läuft (perfekt läufts nie, das ist klar), weiter- oder sich aus der Leitung zurückzieht. Wir waren zu dritt, schnell 8, dann wieder 3, plötzlich 12. Ab da gab es dann ein Leitungsteam.
    2004 war es dann soweit und ich zog mich aus der Leitung zurück. Wir waren ca. 25 Leute mit bis zu 40 Gottesdienstbesuchern in einer Szenekneipe in Darmstadt. Das nachfolgende Leitungsteam machte seinen Job zunächst gut, mit nochmal ansteigenden Mitgliederzahlen und Gottesdienstbesuchern verloren sie aber anscheinend die Nerven und wollten aus der Gruppe eine Gemeinde machen. Aus deren Sicht bestand der Unterschied darin, daß man gewisse Sachen "klar" (*hüstel*) reguliert (falls es dich interessiert: http://zeuch.popps.org/GP-2005-09.doc), also Gemeindestatuten aufbaut, woran die Gruppe letztendlich im Herbst 2005 kaputtging. Kommunikation war nicht mehr möglich, die Leiter ignorierten Kritik aus der Gruppe und betrachteten es als Angriff Satans. Mehr oder weniger konspirativ schrieben wir (ca. 10 Leute, deren Kritik ignoriert wurden) an den Jesus-Freaks-Dachverband (JFI) unsere Kritik auf, der leider viel zu Spät eingriff, die Leiter absetzte und das Gemeinderegelwerk einstampfte. Dem, der sich u.a. durch das selbstgebastelte Regelwerk als Pastor/Hauptleiter aufspielte, wurde seitens von JFI verboten, eine Gruppe zu gründen, oder eine zu leiten.
    Mich verletzte viel weniger die Tatsache, daß die JF-Darmstadt als Gruppe kaputtging, vielmehr verletzte es mich, zu sehen, wie ettliche Leute, die vorher schon durch Gemeinden verletzt wurden, sich in ihren Verletzungen (in diesem Fall zurecht) bestätigt fühlten und Stück für Stück zunächst von Gemeinde und danach von Jesus nichts mehr wissen woll(t)en. Klar, es ist deren Entscheidung, emotional nur schwer zu verknusern, wenn man diese Menschen wirklich gemocht hat.

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