Organe und Spenden

"Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben hingibt für seine Freunde."
Johannes 15, 13

"Pastor, was hältst du von Organspenden?"

Vor Jahren erlitt der Sohn von damaligen Gemeindemitgliedern einen dramatischen Autounfall.
Der junge Mann hing im Koma tagelang zwischen Leben und Tod, während wir beteten.
Er war kein bekennender Christ.
Wir drangen auch nicht soweit durch, daß er geheilt worden wäre.
Die Ärzte machten schließlich klar, daß sie gern die Apparate abschalten würden, es bestünde keinerlei Hoffnung mehr. Die Schädel-Hirnverletzungen waren zu gravierend. Nur die Maschinen erhielten ihn am Leben.
Wir erbaten uns noch drei Tage.
Nach diesen drei Tagen fügten wir uns.
Da trat eine Organspendeorganisation an die Eltern heran mit der Frage, ob sie bereit wären, einer umfassenden Organentnahme zuzustimmen, jetzt, da doch eh nur der Tod mit seinem Verfall bevorstünde.
Da die Eltern mich konsultierten, machten wir uns gemeinsam Gedanken.
Wir kamen zu dem Schluß, daß es dem jungen Mann durch solche Organspenden in seinem Tod möglich war, anderen Leidenden Linderung und Leben zu geben. Auf diese Weise bekam sein Sterben eine noble Qualität und war nicht komplett sinnlos.

Organspende ist in einem solchen Fall eine noble Angelegenheit.
Das sehe ich auch heute noch so.

Die bessere und erste Alternative ist natürlich, statt als hirntot aufgegeben zu werden, von Gott aufgrund von Gebet geheilt zu werden. Passiert oft genug.
Bei völlig gesunden Komatösen hingegen würde ich eine Bitte um Organspende auf jedenfall verwerfen. Es gibt Menschen, die nach Jahren im Wachkoma wieder zu sich kamen und nun ganz normal weiterleben. Solche Leute darf man nicht beschädigen, was man täte, wenn man ihnen Organe entnähme.

"Weil ich lebe, werdet auch ihr leben."
Johannes 14, 19

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