Kommst du zu kurz?

In 4 Mose 13 steht das Volk Israel vor dem Gelobten Land. Die Kundschafter waren nach 40 Tagen gerade zurückgekehrt und berichteten, was sie gesehen hatten. Alle lobten das Land. Doch 10 hatten größte Bedenken, es einzunehmen.
Nur in Josua und Kaleb war ein anderer Geist.
Sie fürchteten sich nicht vor den kommenden Kämpfen, wischten das Riesenproblem beiseite und sagten, "Fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht!" (4 Mose 14, 9). Der Gott, der ihnen aus Ägypten heraushalf, würde ihnen nun nach Kanaan hineinhelfen.

Ließ sich das Volk ermutigen?
Vers 10 hat die Antwort: "Und die ganze Gemeinde sagte, daß man sie steinigen solle."

Das Resultat?
Josua und Kaleb mußten 40 Jahre lang mit dieser von Gott verworfenen Generation durch die Wüste ziehen. Obwohl sie durchaus bereit gewesen wären, Kanaan einzunehmen, teilen sie ihr Schicksal mit den Ungehorsamen und wandern durch Staub und Sand von Oase zu Oase. 40 Jahre lang.
Die Gläubigen leiden mit den Ungläubigen.
Das erscheint ungerecht!

Wir sind alle Teil von etwas Größerem, einer Nation, einem Stamm, einer Familie. Dieser Umstand prägt unser Leben mehr als wir das gern hätten. Vielleicht wären wir persönlich zu größeren Taten in der Lage, doch unser Umfeld begrenzt uns.

Mit dieser Tatsache müssen wir leben wie Josua und Kaleb, (und Mose und Aaron und Miriam und Hur und...). Möglicherweise werden wir auf Erden nicht alle unsere Talente entfalten können. Zeit und Umstände gestatten das nicht. Totale Erfüllung ist in diesem Leben vermutlich nicht erfahrbar.

Mit diesem Diktum lebte selbst Jesus.
Von alters her war geweissagt, daß er als König auf dem Thron seines Vaters David sitzen und herrschen sollte. Doch nichts davon geschah bei seinem ersten Kommen. Der Gott des Universums wurde Mensch und lebte ein begrenztes Leben als wandernder Wunderrabbi aus Nazareth.
Zum Schluß starb er am Kreuz.
Doch er stand von den Toten auch wieder auf. Wenn er wieder auf die Erde kommt, wird er mit einem neuen Programm weitermachen. Dann wird er herrschen.

In 1 Johannes 3, 2 heißt es, "Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist."
Im Klartext: Unsere besten Zeiten kommen erst noch.

Zu Josua und Kaleb ist noch zu sagen, daß sie durchaus nicht zu kurz gekommen sind, selbst in ihrem irdischen Leben. Josua wurde Moses Nachfolger und hatte somit reichlich Zeit, das Handwerk des historischen Nationalführers zu erlernen. Er wurde ein brillianter Herrscher.

Und Kaleb?

Der sagt zu Josua, als es endlich an die Landnahme ging, "Der HERR hat mich am Leben erhalten, wie er geredet hat. Es sind nun 45 Jahre, seitdem der HERR dieses Wort zu Mose geredet hat, als Israel in der Wüste umherzog; und nun siehe, ich bin heute 85 Jahre alt. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte. Wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt, sowohl zum Kampf als auch um aus- und einzuziehen.
Und nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat!" Josua 14, 10-12.

Gott hielt für Kaleb den Alterungsprozeß an. Kaleb bekam seinen Hügel Hebron und vertrieb Arba, den größten der Riesen, daraus.

Kaleb kam nicht zu kurz.
Geh mit Gott und auch du wirst nicht zu kurz kommen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024