Fußball und Gott

"Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name."
Matthäus 6, 9

Ford, die Hypovereinsbank und Unicredit haben zum Champions Leage-Finale einen fragwürdigen Werbespot auf Sat1 gesponsert. Das bisher nicht durch übertriebene Gottlosigkeit aufgefallene, nun aber als unheilig geoutete Triumvirat hat das Vaterunser der christlichen Dreieinigkeit neu betexten lassen.
Es richtet sich an den Fußballgott.
Verkörpert wird der nicht von einem goldenen Kalb, sondern bloß von einem Schweinslederball, den 22 Männer 90 Minuten lang hektisch umtanzen, bis Fußballwunder passieren oder der Geist über die Zuschauer kommt und das Chaos ausbricht.
Passiert immer wieder.
Deswegen sind bei Fußballgottesdiensten in Stadien auch immer so viele Friedensstifter in Polizistenform präsent, die mäßigend auf die Anbeter einwirken.

Der Spot war eine geschmackliche Entgleisung. (Nicht die erste dieses Senders). Man hat sich der Form des Vaterunsers zum Spott bedient, es wie ein Gefäß mit blasphemischem Inhalt gefüllt, und prompt hat die Mannschaft, der man dieses Gebet quasi in den Mund gelegt hat, eine Niederlage kassiert.

Es gab schon mal jemanden, der heilige Gefäße aus dem Tempel Gottes für ein heidnisches Gelage benutzt hat: Belsazar, der König von Babylon. (Daniel 5). Auch er soff und sang und pries die handgemachten Götter, bis damals eine Hand erschien und an die Wand schrieb. Die Schrift verkündete dem König, daß er für zu leicht befunden und verworfen worden war.
Belsazar überlebte die Nacht nicht.
Auch er wurde aus dem Finale gekegelt.
Sein FC Chelsea waren die Perser.

Lest eure Bibeln, ihr Autobauer und Banker, möchte man rufen, und lernt etwas. Nicht zu lästern zum Beispiel. Ihr braucht Gottes Segen. Denn man braucht euch nicht wirklich. Autobauer und Banken gibt's nämlich noch mehr.

A little Demut, anybody?

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