Türen gehen ohne Schlüssel auf

In Apostelgeschichte 12 läßt Herodes Petrus verhaften. Die Gemeinde betet anhaltend und Gott sendet einen Engel, der Petrus aus dem Gefängnis führt.
Alle Türen öffnen sich für ihn.
Die Wachen übersehen ihn.
Selbst das große Tor am Eingang der Haftanstalt ist kein Problem: Es öffnet sich von selbst und Petrus ist frei.

Alle Türen öffneten sich ohne Schlüssel durch die Kraft Gottes, freigesetzt durch Glauben.

Dann kommt er vors Gemeindetor und klopft dort.
Eine Magd kommt und erkennt ihn. Doch sie läßt die Tür zu und rennt in die Versammlung zurück. Dort glaubt man ihr nicht, daß Petrus draußensteht und sagt, "Du bist von Sinnen." (Apostelgeschichte 12, 15).
Draußen klopft Petrus weiter ans Tor, das einzige, das sich ihm heute nacht nicht ohne weiteres auftut.

Die Gefängnistür ging auf.
Die Gemeindetür bleibt zu.
Wie gibt's das?

Unglaube verhindert zuverlässig, daß sich Türen öffnen--selbst Gemeindetüren.

Wenn wir beten, dann sollten wir nicht nur Worte absondern, sondern uns innerlich prüfen, wo unser Glaube wirklich steht. Im Gebet sollten wir herausfinden, wo in unserem Herzen genau der Bodensatz an echtem Glauben beginnt. Auf den könnnen wir dann bauen. Auf Hoffen und Vermuten und Wünschen nicht.

Zuviele Menschen verwechseln vollmächtiges Gebet mit frommem Wünschen.
Die beiden sind nicht dasselbe.

Vor vielen Jahren brachte ein Ordner einen Mann zu mir, der mit mir dafür beten wollte, daß sein seit einem halben Jahr toter Bruder zurückkommen möge. Da ich eine olfaktorische Wahrnehmung zu haben glaubte, fragte ich ihn, was er heute schon getrunken habe.
Ein Bier und einen Schnaps.
Ich blickte ihn einen momentlang mit traurigen Augen an.
Dann schlich er davon.

Mögen wir nie davonschleichen müssen.

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