Spiritual Springtime

"Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre."
Markus 4, 28

Beim Gang durch die Natur entdeckt man dieser Tage: Es ist Frühling. Jeden Tag wird die Welt ein wenig grüner.
Licht, Wasser und Wärme fördern Wachstum, und was so lange Zeit schwarz und tot in der Gegend herumstand, bekommt einen zarten Grünschleier in den Wipfeln. Gras, das ewige Zeiten lang braun an der Erde klebte, erneuert sich im Handumdrehen.
Wenn die Bedingungen stimmen.

Das alles erinnert mich an Gebet.
Mit Gebet und Glauben geht's voran.
Ohne Gebet herrscht Frost und Nacht, und es gibt nur ein verzögertes bis gar kein Wachstum.

Man kann halbherzig beten und sich ewig lange mit einer mißlichen Situation abmühen. Um zum Frühling durchzubrechen braucht man manchmal ein wenig Nachdruck im Gebet.

Als wir vor Jahren das CGZ gründeten, trafen wir uns mit 20 oder 30 Personen, (plus Kindern), im Frühstücksraum eines Hotels. Das war anfangs prima. (Ich bekam vom Management auch immer prompt eine Kanne Kaffee spendiert). Doch nach EINEM JAHR hatten wir noch immer kein eigenes Gebäude.
Ziemlich verzweifelt rief ich eine gemeindeweite siebentägige Fasten- und Gebetszeit aus. Wer wollte, konnte mitmachen.
Dann kam ein gut vernetzter Mitarbeiter auf ein Gebäude, das unbenutzte Büros und Kantinenräume hatte, allesamt viel zu groß für uns, aber interessant.
Vielleicht war ein Teil zu haben.
Ich warf mich in meinen besten Anzug, (vom Adler in München), machte meine schmale grüne Lederkrawatte dran und sprach beim Management vor.
Der Manager hielt mich wohl für einen Sektenheini, (dabei bin ich ordinierter evangelisch-freikirchlicher Pastor). Auf jeden Fall schaute er mich an und grimassierte, als wäre ich ein Alien.
Er gab uns keine Räume.
Kurz darauf wurde er entlassen.
Der neue Manager erwies sich als aus völlig anderem Holz. Er war freundlich und zuvorkommend, führte uns überall herum und markierte auf einer Bauplankopie die Räume, die wir uns aussuchten. Wir nahmen, was wir bezahlen konnten und wuchsen im Lauf der Zeit Stück für Stück in die leerstehenden Räume hinein, bis uns fast das ganze Geschoß gehörte.

Ich bin mir sicher: Ohne unsere Fasten- und Gebetszeit hätten wir noch lange Zeit halbherzig weitergesucht und nichts gefunden, stets wartend, daß Gott nun doch endlich etwas tun möge.

Meist liegt's an uns.

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