Gauck, der PanudeNana

Paulus sagt, gemeindlicher Leiter kann sein, "wenn jemand untadelig ist, Mann einer Frau..." (Titus 1, 6). Einer Frau, nicht zweier oder dreier.

Angesichts dieses Schriftworts ist es überaus ironisch, wenn nun ausgerechnet ein ehemaliger evangelisch-lutherischer Pastor, aufgestiegen zum Präsidenten der Republik, das Konkubinat international wieder salonfähig macht.

Denn Joachim Gauck ist zwar verheiratet. Doch nicht mit der Frau, mit der er zusammenlebt. Der Mann hat zwei Frauen.

Und er scheint zu beabsichtigen, seine Konkubine die Aufgaben einer First Lady wahrnehmen zu lassen. Das ist, gelinde gesagt, international unüblich.

Warum muß ausgerechnet Deutschland hier wieder Vorreiter spielen? Ein fragwürdiges Beispiel haben wir in der Vergangenheit schon oft genug abgegeben.

Was werden speziell die Völker nichtchristlich-religiöser Staaten über das Christentum denken, wenn sie feststellen, daß ein vormaliger Pastor ihnen seine Zweitfrau präsentiert?
Sie könnten ihn für einen Moslem halten.
Sie wissen ja nicht, daß Herr Gauck kein bibelorientierter Christ ist, sondern bloß ein PanudeNana, ein "Pastor nur dem Namen nach." Er war lange Zeit Bürokrat und handelt heute gegen das biblische Gebot.

Trotz dieses unappetitlichen Zuges wird er von seinen politischen Ideen her vermutlich ein guter Präsident sein, für deutsche Verhältnisse.
Im Osten mögen ihn viele nicht, weil er gegen die DDR war. Punkt. Nie hat er sich für eine Reformation des sozialistischen Systems starkgemacht. Er wollte es abschaffen.
Und wenn nachgeborene Jungschwätzer über die Vorzüge einer Wirtschaft reden, in der die Produktionsmittel "dem Volk" gehören, dann fährt er ihnen milde über den Mund und sagt ihnen, daß sie nicht wissen wovon sie reden. Er habe in einer solchen Wirtschaft gelebt. Sie führe nicht ins Paradies der sozialen Gerechtigkeit, sondern zu Armut für alle.

Ich habe selber im Rahmen meiner Besuche in Untergrundbibelschulen der DDR ein paar Wochen lang den sozialistischen "Markt" auf mich wirken lassen können. Ich erinnere mich lebhaft an den allgegenwärtigen Mangel, die mindere Qualität von praktisch allem, die lächerlichen Autos, die verpestete Luft, die Hoffnungslosigkeit und die lieblose Atmosphäre.

Globalisierung unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ist besser.

Gauck sagt, Sozialismus hin, Kapitalismus her: Es gebe wirtschaftliche Gesetze, die einen funktionierenden Markt möglich machen. Wer immer die übertrete, komme dem Wohlstand in die Quere und dämpfe ihn.
Recht hat er.

Er ist für Gerechtigkeit im eigentlichen Sinn. Deshalb hat er auch die Stasi-Unterlagenbehörde ins Leben gerufen und geleitet. Er wollte die Täter nicht ungestraft lassen und sprach von der Würde der Unterdrückten.

Er hielt den überhasteten Atomausstieg für fragwürdig, da die Regierung hier par ordre du mufti bestehende Gesetze einfach beiseitefegte, mit Wurstfingern in die Rechte der Wirtschaft eingriff und die Legislative überging.

Vieles, was Herr Gauck sagt, ist zustimmbar. Er scheint ein eigenständiger Denker zu sein, der sich nicht so leicht verbiegt. Das macht ihn sympathisch.

Er sollte dennoch, um der vielfältigen Außenwirkung willen, seine Familienverhältnisse ordnen. Alles andere wäre ein Verrat an seinem Pastorendienst, den er immerhin fast 30 Jahre lang ausübte.

Es geht nicht nur um ihn, sondern auch um Jesus, der ihm in den theologischen Fakultäten der DDR Freiräume schuf und in dessen Namen er jahrelang redete.

Go, Jo! To the Standesamt. Yo.

Kommentare

  1. Ich hatte das lange nicht mitgeschnitten, daß er nicht mit der Frau verheiratet ist, mit der er zusammenlebte.
    Er erzählte ja oft von seinem Leben in der DDR und für mich klang es so an, als wäre seine Ehe unter dem damaligen Druck zusammengebrochen (früher oder später..).
    Richtig ist, daß er da sein Leben ordnen sollte.
    Als Präsident finde ich ihn gut, ich hätte ihn mir schon 2010 gewünscht. Gauck habe ich 1997 in Zwickau gehört. Er sprach über Freiheit und machte mir klar, wieso ich mich in Zwickau - obwohl ich dort nicht meine Wurzeln habe - wohler, ja, mehr "zu Hause" fühlte als in dem unterfränkischen Dorf, in dem ich aufwuchs (sehe ich da mal von meiner Familie ab). Ich wunderte mich schon 2 Jahre lang darüber und grübelte, wieso das so war. Er sagte sinngemäß, daß die Menschen im Osten um ihre Freiheit kämpfen mußten und sie deswegen auch bewußter ausleben - und andere Menschen sie auch ausleben lassen, während die Menschen sich im Westen eher diversen Gepflogenheiten freiwillig unterordnen.
    Als Jesus Freak wurde ich im unterfränkischen Dorf fast in der Luft zerrissen, in Zwickau zollte man mir Respekt, obwohl die meisten, mit denen ich zu tun hatte, keine Christen waren (Respektlosigkeit erfuhr ich eher von Christen zB aus einer Brüdergemeinde).
    Gauck hat das für mich damals ziemlich aus auseinandergepflückt und natürlich sprach er sich für den Ost-Freiheitsgedanken aus. Er selbst riskierte ja auch Kopf und Kragen dafür.
    Ich bin für Freiheit, denn ohne Freiheit kann man sich nicht für Jesus entscheiden. Dennoch führt die augenscheinliche Freiheit oft in totale Unfreiheit, nämlich dann, wenn bzw. wo Jesus nicht regiert.

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