Ungenügend!

"Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung."
Jakobus 5, 16

Viele Christen lesen solche Stellen und sagen sich: Ja ja. Wenn ich ein Gerechter wäre, dann würde mein Gebet auch viel bewirken.
Aber ich bin kein Gerechter.
Ich lese zuwenig Bibel, ich bete nicht genug. Stattdessen hocke ich vor dem Glotzofon und verschwende mit dem Drücker in der Hand meine Zeit.

Nun ist es so, daß unser religiöses Fleisch nie zufrieden ist. (Nichtchristen haben keine Ahnung, wovon ich rede). Eine fiese Stimme in uns sagt uns, daß wir nicht genug geistliche Übungen machen, auch wenn wir uns tageweise zurückziehen um nichts anderes zu machen.
Es ginge immer noch ein wenig mehr: Lesen, Gebet, Fasten...
Das Gefühl des Ungenügend! wird so nie weichen.
Wie werden wir es dann los?

Indem wir uns zunächst klarmachen, daß uns Gerechtigkeit, (die Fähigkeit vor Gott stehen und bestehen zu können), geschenkt wird.
Kein Mensch ist von sich aus gut genug, um vor Gott zu bestehen.
Deshalb wird Gerechtigkeit nicht durch irgendwelche Werke oder Rituale verdient, sondern sie wird zugerechnet.
Nicht allen Menschen.
Nur den Glaubenden.

Der erste, an dem wir dieses Vorgehen Gottes sehen, ist Abraham.

Gott verhieß dem kinderlosen alten Abraham Nachkommen. Er trat mit ihm aus dem Zelt und ließ ihn in den Nachthimmel schauen: "Blicke doch auf zum Himmel, und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! So zahlreich wird deine Nachkommenschaft sein." (1 Mose 15, 5).

Und nun kommt's:
"Und er" - Abraham - "GLAUBTE dem HERRN und der RECHNETE es ihm als Gerechtigkeit AN."
1 Mose 15, 6).

Gerechtigkeit wurde Abraham in dem Moment geschenkt, als er Gottes Wort glaubte.
Egal, wieviel Abraham vorher in seiner Bibel gelesen oder gebetet oder gefastet hat.
Gerechtigkeit wurde ihm einfach zugerechnet. Damit waren seine Sünden vergeben und sein Stand vor Gott tadellos.
Diese geschenkte Gerechtigkeit ließ wiederum sein Gebet wirkmächtig werden.
Wir als Christen haben, wie Abraham, auch Gottes Wort geglaubt, als wir es hörten. Seitdem glauben wir an Jesus und sein Erlösungswerk.
Dieser Glaube versetzt uns in den Stand der Gerechtigkeit vor Gott.
Wir sind in keiner anderen Position wie Abraham.
Unser Gebet kann so wirkmächtig sein wie seines es war.

Diese Wahrheit sollten wir uns nicht von lauen, flauen Verdammnisnebeln im Kopf klauen lassen.

Wir sind okayer als wir denken.

Die Kraft des Glaubens triumphiert über die der religiösen Werke allemal.

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