Louis XIV und die Buße

Sonnenkönig Ludwig der Vierzehnte war in seinen jungen Jahren ein rechter Mätressenfresser und Ehebrecher. Als er mittelalt wurde, nagte das Gewissen an ihm.
Er wollte in irgend einer Form Buße tun.
Als Bußübung empfahl man ihm, die Ketzer aus Frankreich auszurotten.

Die "Ketzer" waren die evangelischen Gläubigen des Landes.
Sie gaben der heiligen Schrift den Vorzug vor kirchlichen Ritualen.
Sie betrachteten die Elemente des Abendmahls als symbolisch und glaubten nicht an die Transsubstantiation, die behauptet, Hostie und Wein wären tatsächlich Fleisch und Blut Christi.
Sie weigerten sich, Maria und die Heiligen anzubeten.
Sie glaubten nicht ans Fegefeuer, sondern an die reinigende Macht des Blutes Jesu.
Sie waren dem König loyal ergeben.

Louis unterwarf sich dem kirchlichen Bußgebot. Das Resultat war eine der blutigsten und grausamsten Christenverfolgungen aller Zeiten. Alle protestantischen Prediger mußten das Land verlassen.
Blieben sie, starben sie.
Riesige Wanderungsbewegungen setzten ein.
Protestanten wurden getötet, weil sie allein in ihrem Kämmerlein zu Gott gebetet hatten. Sie starben, weil sie bei sich daheim Katholiken Psalmtexte gezeigt hatten. Männer wanderten auf die Galeeren, Frauen in die Sklaverei, weil sie "Relaps" waren, Scheinkatholiken, die Jesus doch nicht abgeschworen hatten und Maria nur zum Schein verehrten.

Die "Buße" eines Mannes ruinierte ein ganzes Land.
Zum Schluß war ein Viertel Frankreichs menschenleer. Von den am Ende seiner Herrschaft übriggebliebenen Franzosen verhungerte rund ein Drittel, sagt man, weil die Steuern des Königs zu drückend waren und für den Lebensunterhalt nicht mehr genug übrigblieb.

Oh Ludwig.

Vergebung ist ein Geschenk, das man sich nicht verdienen kann. Vergebung bekommt man nicht durch das Vergießen von Ketzerblut, sondern durch den Glauben an das vergossene Blut Christi. Es ist völlig ausreichend.

"Denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid ..., sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken."
1 Petrus 1, 18-19

"Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit."
1 Johannes 1, 9

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