Öffentlich bekennen?

"Jakobus 5: Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
wenn ich für mich beten lasse weil ich krank bin und habe
gesündigt muß ich das dem bekennen der für mich betet
oder reicht es wenn ich Gott darum bitte mir zu vergeben und mich heilt .denn man schämt sich doch
aber vor Gott zwar auch aber er weis es doch sowiso

danke schon im voraus für die Antwort."

Der Kranke, den Jakobus meint, hat sicher allein vor Gott Buße getan und selber für sich gebetet, ist aber nicht weitergekommen. Er blieb krank und sein Gewissen hat ihn trotz der Bitte um Vergebung immer noch geplagt.

Da kann ein Gespräch hilfreich sein.
Führt man ein solches, tut man sich keinen Gefallen, wenn man um den Busch klopft. Man muß sagen, was Sache ist. Das schließt das Mitteilen von Missetaten natürlich mit ein, denn die sind ja Ursache des miesen Zustands.

Auf ein solches intimeres Gespräch sollte man sich nicht mit Personen einlassen, deren Kompetenz in geistlichen Dingen man nicht kennt. Manche "Seelsorger" gebieten geistlichen Mächten mit lauter Stimme, ohne zu wissen, ob überhaupt welche da sind. Sie machen und tun, und geben sich erst zufrieden, wenn Gespei in der vorsorglich bereitgestellten Spucktüte liegt.
Nein, danke.
Wer Probleme hatte, als er an solche Leute geriet, der hat hinterher erst recht welche. Und wer keine hatte, dem geht's nicht besser.
(Die fleischliche Natur des Menschen--Quelle der meisten Probleme--kann man nicht austreiben. Die muß jeder für sich kreuzigen).

Auch schwatzhafte Personen sind dafür die falschen Gesprächspartner. Deshalb rät Jakobus dem Leidenden, sich an die Ältesten, dh die Pastoren, der Gemeinde zu wenden. Die sind hoffentlich kompetent und verschwiegen. (Sind sie es nicht, werden sie nicht lange Älteste sein).

Vom öffentlichen Bekennen persönlicher Sünden halte ich übrigens gar nichts.
Denn man erinnert sich später weniger an deine Umkehr als an deine--längst vergebene--Sünde. Du bist gezeichnet.
Spar dir das.

Jakobus will, daß die Ältesten der Gemeinde deine Gesprächspartner sind.
Denn eine respektierte Vertrauensperson kann vieles klären. Und sie kann als Glaubensverstärker wirken. Wer allein nicht richtig Vergebung empfangen konnte, kann das im Rahmen eines solchen Gesprächs viel leichter.
Das ist die Erfahrung.

Ich selber habe vor vielen Jahren Gott allein um die Taufe in den Hl Geist gebeten.
Nichts tat sich.
Im Rahmen eines Gottesdienstes in einer ev.-luth. Kirche predigte wenig später ein Gastsprecher über dieses Thema. Er erklärte es aus der Bibel. Als er mir--und etlichen anderen--hinterher in der Sakristei die Hände auflegte, empfing ich augenblicklich und begann, in Sprachen zu reden.

Ich brauchte jemanden, der mir in den Sattel half.

Wir sind halt doch keine Inseln, allein im Ozean.
Schafe, das sind wir.

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