Himmel, Hölle und die Bücher darüber

"Hallo Pastor, ich habe eine Frage:
Wie stehst du zu solchen Werken, wie
"Eine göttliche Offenbarung der Hölle" von Baxter, Mary K. oder "Den Himmel gibt's echt: Die erstaunlichen Erlebnisse eines Jungen zwischen Leben und Tod " von Todd Burpo - also generell zu Werken, in denen Leute behaupten von Gott persönlich Offenbarungen bekommen zu haben über das Jenseits, wie es im Himmel oder in der Hölle ausschaut. Oder Berichte in denen Menschen quasi mal eben schnell im Himmel waren sich womöglich mit Gott unterhalten haben und dann wieder zurück auf die Erde kommen, um das Erlebte zu berichten. Ich dachte immer im Himmel oder in der Hölle zu sein, sei was entgültiges. Danke für deine Antwort."

Gut.
Ein Besuch im Himmel ist kein triviales Erlebnis. Es prägt einen und bedeutet einem sehr viel.
Man kann hinterher kaum drüber reden, weil es einen im Innersten berührt hat.
Das ist der Befund, wenn man in die Bibel schaut, und auch der von Leuten, die das erlebt haben. (Ich war zwar noch nie im Himmel, kenne aber jemanden, der dort war und mir persönlich davon berichtet hat).

Paulus sagt in 2 Korinther 12 etwas verklausuliert, "Ich will auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen: Ich weiß von einem Menschen in Christus, daß er vor vierzehn Jahren - ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, daß dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde..."

"Ich weiß von einem Menschen..."

Paulus spricht von sich selber. Doch er bringt kaum fertig, überhaupt darüber zu reden. Denn: "ich weiß von dem betreffenden Menschen - ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht."

Paulus hatte ein (im positiven Sinn) schockierendes Erlebnis. Er empfand, die Worte, die er hörte, seien eigentlich unaussprechlich.
Hm.
Was mögen die gewesen sein, daß sie eine solche Wirkung auf ihn hatten?
Wir wissen es nicht.
Auf jeden Fall hatten sie eine heilige Dimension, die ihn im Innersten erschütterte.

So ähnlich verhielt es sich mit meinem Bekannten, der im Himmel war. Die ersten ca. 10 Jahre konnte er überhaupt nicht darüber reden. Dann erwähnte er das Erlebnis seiner Frau gegenüber. Dann sprach er mit mir. Vermutlich sind wir bis heute die einzigen.

Zu den Hölle- bzw. Himmelsbüchern:
Man muß unterscheiden zwischen Scheol/Hades--das Totenreich--und Hölle.
Die beiden sind nicht dasselbe.

In Lukas 16, 19-31 beschreibt Jesus das Totenreich.
Es ist unterteilt in drei Teile:
1. "Abrahams Schoß", also das, was wir Paradies nennen,
2. den Abgrund, Tartaros, die "Große Kluft", die als Gefängnis gefallener Engel dient. (2 Petrus 2, 4),
3. die Flammen, in denen sich der tote Reiche wiederfand.

Bis zur Auferstehung Christi war das Paradies im Hades bevölkert mit den Heiligen des Alten Bundes und den Gerechten aus aller Welt. Sie waren dort, weil sie aufgrund ihres noch immer gefallenen Wesens nicht in die Gegenwart Gottes konnten.
Bei der Auferstehung Jesu wurden sie geistlich von neuem geboren, d.h. sie bekamen die Natur Christi, und gingen mit ihm in den Himmel.

Heute liegt das Paradies im Himmel.

Jeder Christ, der heute an Jesus glaubt, wird bei seinem Tod ohne Umwege in den Himmel gehen. Denn auch wir haben im Moment unserer Bekehrung die Natur Christi bekommen. Vor der Auferstehung Christi hingegen konnte niemand von neuem geboren werden.

Die gefallenen Engel in ihrem Abgrundgefängnis werden, wie mir aufgrund des Buches der Offenbarung scheint, immer mal wieder freigelassen. Nämlich dann, wenn die Sünden der Menschen ein gewisses Maß übersteigen. (Offenbarung 17, 8; Offb. 20, 3)

Die Flammen, in die tote Sünder gehen, sind den ewigen Flammen sehr ähnlich. Sie sind jedoch nicht dasselbe. Aus den gegenwärtigen Flammen kommen sie wieder heraus, um vor dem Großen Weißen Thron auf ewig gerichtet zu werden. (Offenbarung 20, 11).
Sie sind sozusagen in Untersuchungshaft.
Das unabänderliche Urteil ist zu erwarten, aber noch nicht gesprochen.

Sicher ist mit dem Tod in den meisten Fällen die irdische Aktivität eines Menschen abgeschlossen. (Hebräer 9, 27).
Doch die Bibel kennt Ausnahmen.

Die Tochter von Jairus, der Jüngling von Nain und Lazarus wurden auferweckt, um ihr jeweils kurzgeschlossenes Leben weiterzuleben und auf ein Vollmaß zu bringen.

Samuel kehrte aus Abrahams Schoß kurz zu Saul zurück. (1 Samuel 28, 13).
Mose und Elia erschienen Jesus auf dem Berg der Verklärung. (Matthäus 17, 3).
Jesus selbst erschien seinen Jüngern 40 Tage lang. Er aß mit ihnen, machte ihnen Frühstück, sprach mit ihnen, lehrte sie, lobte und tadelte sie, und gab ihnen Aufträge. (Johannes 20-21, Apostelgeschichte 1).

Vor einigen Jahren erwachte ein seit Tagen Toter im Keller einer afrikanischen Kirche wieder zum Leben, als Evangelist Reinhard Bonnke oben predigte. Der Mann lebt heute noch und spricht davon.

Über die Bücher, um die's eigentlich geht, sage ich im nächsten Post was.

Kommentare

  1. Dank für die gut Erklärung, wie es sich mit dem Todenreich und so verhält, das hatte ich vorher falsch verstanden.

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