nO Tannenbaum?

"Pastor, sind Christbäume nicht heidnischen Ursprungs? Sollten wir die nicht ächten?"

Es stimmt schon: die Römer haben am 25.12. zur Wintersonnwende das Fest Dies Natalis Solis Invicti, die Geburt ihres Gottes Sol Invictus, gefeiert.
Sol ist die unbesiegte Sonne.

Heute feiert man am 25. Weihnachten, das Fest der Geburt Christi.

Der Herr wurde zwar sicher nicht an einem 24.12. geboren. Wir wissen nicht genau, wann das war. Doch gibt es ein besseres Datum als die Wintersonnwende, um den Wendepunkt der Menschheitsgeschichte zu feiern?

Ich persönlich habe damit nicht das geringste Problem. Denn Weihnachten macht den Winter erträglich. Was wäre der Dezember ohne Jesus? Ein noch trüberer Monat als der elend trübe November. Danach geht es schon wieder bergauf, lichtmäßig; es fällt endlich Schnee...

Kein Mensch denkt heute mehr an den alten Sol Invictus. Alle Welt weiß heute, daß zu Weihnachten die Geburt Jesu Christi gefeiert wird. Da ist kein Raum für Mißverständnisse.

Doch zurück zum Baum:
Die Germanen haben am 21.12. das Julfest gefeiert, bei dem sie Zweige von Immergrünen in die Stube holten und Äpfel oder Nüsse dranhängten.

Na und?

"Des HERRN ist die Erde und ihre Fülle, die Welt und die darauf wohnen."
Psalm 24, 1

Warum so befangen? Der grüne Tannenbaum im Winter spricht vom Ewigen Leben, das Jesus gibt. Wer weiß heute noch vom Julfest?

Zum ersten Mal erwähnt wird ein ganzer Christbaum im Jahr 1419, als die Freiburger Bäcker einen Baum mit Leckereien behängten. Das war gut fürs Geschäft und den Leuten eine Freude.
Erst zu Luthers Zeit begann man, sich Bäume ins Haus zu holen. Die daran aufgehängten Äpfel wandelten sich im 19. Jahrhundert zu gläsernen Christbaumkugeln.
Die Kerzen steckte sich als erste die Herzogin Dorothea von Schlesien vor ziemlich genau vierhundert Jahren, nämlich um 1611, in die Zweige. Das gemeine Volk konnte sich solchen Luxus erst nach Erfindung von Paraffin und Stearin leisten.
Wir schlingen heute günstige Lichterketten aus dem globalisierten Welthandel um die Bäume, die daraufhin stundenlang und ohne Risiko behaglich glimmen.
Freuen wir uns am Christbaum und an der Stimmung, die er stiftet.

"Dann werden jubeln die Bäume des Waldes vor dem HERRN; denn er kommt."
1 Chronik 16, 33

Wir wissen nicht, wie gut wir es haben.

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