Der Ritt auf dem Zaun

"Pastor, ich kenne einen christlichen Geschäftsmann, der geizig ist und Gott segnet ihn trotzdem. Ich habe auch von einem Geistlichen gehört, der sich von seiner Sekretärin verwöhnen läßt--und Gott segnet ihn immer noch. Verschiedene andere Christen haben ähnliche Flecken auf ihrer Weste und Gott macht das überhaupt nichts aus. Meine Frage nun: Wieviel kann ICH mir leisten, bevor Gott sauer wird?"

Willst du das wirklich austesten?

Psalm 50, 17-21 schafft da Klarheit. Gott sagt dort:
"Du hast ja die Zucht gehaßt und meine Worte hinter dich geworfen.
Sahst du einen Dieb, so befreundetest du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft.
Deinen Mund schicktest du los zum Bösen, und deine Zunge spannte Betrug davor.
Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus.
Das hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du.
Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen."

Gott ist langmütig, gnädig und barmherzig.
Aber er ist kein trotteliger Clown, den man nicht ernstnehmen braucht.
Er ist durchaus gefährlich.
Sein Ziel ist jedoch Wiederherstellung der Gemeinschaft mit ihm. Also wird er dich früher oder später zurechtweisen und dir dein Unrecht vor Augen stellen, wie es in Vers 21 heißt.

Doch Simson sollte uns eine Warnung sein.

Der Richter Simson wurde von Gott in Situationen der Bedrohung mit übernatürlicher Körperkraft ausgestattet. So verursachte er den Philistern herbe Verluste.

Simson hatte eine Eskapade mit einer Hure. (Richter 16). Dennoch segnete Gott ihn und nahm seine große Kraft nicht von ihm, als man ihn gleich nach dem Besuch der Frau angriff. Er siegte überwältigend.

Danach legte er sich eine Geliebte namens Delila zu.
Simson liebte Delila. Doch Delila liebte Simson nicht.
Sie liebte den Mammon.

Sie drängte ihn ständig, ihr das Geheimnis seiner großen Kraft zu verraten.
Irgendwann war seine Seele ihre Fragerei zum Sterben leid und er sagte es ihr.
Sie verriet prompt den Philistern sein Geheimnis: Wenn man ihm die Haare schere, werde er schwach wie jeder andere.
Simson war Nasiräer, einer jener Gottgeweihten, die als Zeichen ihrer Hingabe die Haare nie schnitten, keinen Wein tranken und keine Toten berührten.
Seine Haare waren das Zeichen seiner Hingabe und sein Glaubensgehorsamskontaktpunkt. Solange sie lang waren, erfüllte er die Bedingung für den besonderen Kraftsegen.

Doch seine Hingabe hatte in der letzten Zeit stark gelitten.

Und nun begibt er sich wieder in eine Situation, die Gott herausfordert.
Er verrät sein Geheimnis.
Dann vertreibt er sich mit Delila die Zeit und schläft in den Armen seiner Geliebten ein. Die flüstert den Philister aus dem Versteck. Der kommt und schert dem Simsonschaf die Wolle.
Delila rief, "Philister über dir!"

"Da wachte er auf von seinem Schlaf und sagte sich: Ich werde davonkommen, wie es Mal für Mal gelang, und werde mich freischütteln." Richter 16, 20.

Und nun kommt jener tragische Satz, der Sündern wie Simson immer zu früh kommt:

"Er wußte aber nicht, daß der HERR von ihm gewichen war."

Lang hat's gedauert. Doch nun ist's passiert.

Das Resultat?
"Und die Philister packten ihn und stachen ihm die Augen aus. Und sie führten ihn nach Gaza hinab und banden ihn mit ehernen Fesseln, und er mußte im Gefängnis die Mühle drehen."

Die Sünde verspricht immer mehr, als sie halten kann. (Das ist seit Adams Zeiten so).
Zum Schluß sticht sie einem die Augen aus und man muß im Gefängnis die Mühle drehen.

Das ist nicht Gottes Wille.

Doch die Sünde gebiert nunmal den Tod.

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