Changes

Die einzige Konstante im Leben ist Veränderung, sagt man.

Stimmt. Im Großen wie im Kleinen.

Nicht allen ist bewußt, daß wir Deutschen als Nation (wieder einmal) vor gravierenden Umwälzungen stehen.

Die Kunstwährung Euro, gegen dessen Einführung sich seinerzeit allein in Deutschland 160 Wirtschaftsprofessoren aussprachen, braucht einen Rettungsschirm, der großteils mit deutschem Geld finanziert wird.
Dieser Schirm ist eine Art Ersatz-EZB, die den Weisungen der Politik unterliegt, statt wie die EZB "unabhängig" zu sein.
Das Schuldenmachen kann also weitergehen, bis die Rettungsschirmmittel aufgebraucht sind.
Die EZB verschärft die Krise noch, indem sie Schulden von bedrängten Ländern aufkauft und denen somit den Grund zu sparen nimmt.
Ihre eigentliche Aufgabe ist das nicht.
Mit dem Tausch von Schulden in Geld vergrößert sie die Geldmenge. Diese Mittel wieder aus dem Umlauf zu nehmen, gelingt immer schlechter, was mittelfristig zu einem Anstieg der Inflation führen wird, wenn die Gesetze der Ökonomie weiterhin gelten.
Die Geldentwertungsrate liegt derzeit bei rund 3 Prozent jährlich.
Im Klartext: Wir werden ärmer.
Diese Ärmerwerdung ist politisch gewollt.

Daß der Euroraum dennoch auseinanderbricht, bzw. der Euro als Währung verschwindet, ist trotzdem möglich bis wahrscheinlich. (Wer vertraut einer Währung, die einen Dauerrettungsschirm braucht? Kann man sich einen Dollar-Rettungsschirm vorstellen? Welche psychologische Wirkung hätte der?)

Die zynische Idee, keine Krise ungenutzt verstreichen zu lassen, inspiriert Politiker nun, die EU obendrein umzugestalten. Integration ist das Zauberwort, ein engerer Zusammenschluß. Eine EU wird anvisiert, deren Länder politisch, vor allem finanzpolitisch, am gleichen Strang ziehen.

Dazu soll eventuell ein "Kerneuropa" vorangehen.

Mancherorts wird ein Zusammenschluß Deutschlands mit Frankreich, den Niederlanden und anderen stabilen Ländern propagiert. Dabei wird übersehen, daß wir seit dem Turmbau zu Babel keine gemeinsame Weltöffentlichkeit mehr haben: Wir stecken in unterschiedlichen Sprachräumen, die zu unterschiedlichen Kulturräumen geführt haben.

Wir verstehen einander nicht mehr ohne weiteres.

Deutschland und Frankreich werden nie eine gemeinsame Nation bilden.
Selbst die Schweizer, die in unterschiedlichen Sprachräumen leben, sprechen vom Rösti-Graben, wenn sie auf die unsichtbare Teilung des Landes in die französische Westschweiz und die deutsche Ostschweiz hinweisen wollen.
In der Schweiz klappt das trotz Mehrsprachigkeit, weil das Land so übersichtlich ist.
In Belgien sieht man, wohin es führt, wenn man zwei große unterschiedliche Sprachräume (Flamen/Wallonen) zusammenjocht. Deren Uneinigkeit ist legendär.

Veränderungen stehen an, die wir zwar wie im Nebel kommen sehen, aber größen- und wuchtmäßig nicht abschätzen können.
Deshalb ist es gut, einfach grundsätzlich Veränderungen zu erwarten, statt, wenn sie eintreffen, überfordert und mit hängender Kinnlade dazustehen.

Gott ist heute und auch in einem künftig anderen Europa derselbe. Wenn wir lernen, von ihm abhängig zu sein, dann schlagen uns Veränderungen nicht aufs Gemüt.
Gott wird immer da sein.

Jesus ging mit Veränderungen souverän um.
Als er in Kapernaum die Massen anzieht und Wunder erlebt, so daß ihn die Menschen schon an frühen Morgen suchen, zieht er dennoch weiter. (Markus 1).
Die meisten wären am Ort ihres Erfolges geblieben und hätten ihn ausgekostet. Doch Jesus wandert weiter, ohne Garantie, daß er andernorts den gleichen durchschlagenden Erfolg haben würde.
Den hatte er auch nicht überall.
In Nazareth beispielsweise kam er gar nicht gut an. Dessen Bewohner wollten ihn gar vom Felsen stürzen, weil er behauptete, der Christus, Gottes Sohn, zu sein. (Matthäus 4).
Nazareth ist heute hauptsächlich moslemisch. Durchaus möglich, daß es Jesus dort heute nicht anders ergehen würde als vor 2000 Jahren.
Doch Jesus ließ sich nicht beirren, ging durch ihre Mitte hinweg und wanderte weiter.

Erfolg und Mißerfolg sind nicht von Dauer. Die Zeit geht über beide hinweg.
Wir sollten uns weder vom einen noch vom anderen beirren lassen.
Was zählt, ist, Gottes Willen zu tun.

Das Kreuz sah aus wie eine Niederlage und war doch der größte Sieg aller Zeiten.

Als man Jesus im Tempel mit Steinen bewarf, (weil er behauptete, Gott gleich zu sein), blies er auf dem Nachhauseweg keine Trübsal, sondern heilte einen Blindgeborenen. (Johannes 8 und 9).

Jesus war auf Veränderung eingestellt. Er wußte, daß Stabilität und Sicherheit unter Menschen erst im Himmel zu haben sein werden.

Die kommenden Veränderungen müssen uns nicht umwerfen.

"Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit."
Hebräer 13, 8

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