Welche Bibelübersetzung?

"Pastor, ich bin neu im Glauben. Welche Bibelübersetzung eignet sich für mich? Welche benutzt du?"

Ich persönlich lese meistens in der revidierten Elberfelder Bibel.
Predigen tu ich auch draus.
Die kommt zwar etwas akademisch daher und ist auch nicht ganz leicht zu verstehen, aber sie ist dem Grundtext treu. Allerdings muß ich dazusagen, daß bei mir die Interlinearübersetzungen, griechischen Lexika und Grammatikschlüssel nie besonders weit weg sind. Außerdem vergleiche ich oft Übersetzungen miteinander.

Luther übersetzt fast immer farbiger und kraftvoller als die Elberfelder mit ihrer oft blassen Prosa.

Schlachter ist wunderbar leicht zu lesen, schwächelt aber manchmal in der Grammatik.
(Markus 11, 22: "Habt Glauben an Gott." In Wirklichkeit steht da: "Habt Gottes Glauben.")

Bruns ist mehr eine Version der Bibel als eine Übersetzung.
Dasselbe gilt für die anderen "modernen" Übersetzungen wie Neues Leben, Hoffnung für alle, usw. Das sind strenggenommen keine Übersetzungen, sondern Kommentare in Bibelform.
Sie spekulieren.
Sie fügen Worte ein, lassen Worte weg, interpretieren Passagen statt sie zu übersetzen...
(Psalm 23, 5: "...Du nimmst mich als Gast auf..." Eine Einfügung in der Neues Leben Bibel. Steht nirgendwo im Original. Für "Du überschüttest mich mit Segen" steht im Hebräischen: "Mein Becher fließt über.")

Die Volxbibel ist was für Freax.
Jugendsprachlich und originell, ohne Anspruch auf linguistische Korrektheit.

Die "Bibel in gerechter Sprache" ist eine politisch korrekte Kasperlübersetzung, eine "Frauenbibel", (liebe Christinnen und Christen).
In ihr wird ein Wechsel der religiösen Sichtweisen angestrebt, eine gender-gemainstreamte Umdefinition Gottes. So spricht sie nicht von Gott dem Vater, sondern von Gott dem Vater und der Mutter. (1 Mose 3, 24: "So vertrieb sie [die Menschen]..." statt "Und er trieb den Menschen aus..." dem Paradies.

Die Schlange?
"Die Schlange hatte weniger an a­ber mehr drauf als alle anderen Tiere des Fel­des." 1 Mose 3, 1.

Jesus ist hier nicht Sohn, sondern Kind Gottes.

In der BigS regen sich die Pharisäerinnen und Pharisäer über Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger auf.
Pharisäerinnen gab es so nicht?
Egal!
Christus, Christa: Wo ist der Unterschied?

Hier wurde eine ungöttliche Weltsicht in die Bibel hineingetextet.
(Eure Kirchensteuereuros bei der Arbeit, liebe Lutheranerinnen und Lutheraner).

Eine solche superfreie Übersetzung allein taugt nicht zur Bibellektüre.

Was sich anbietet ist: Man liest die ernsthafte Übersetzung seiner Wahl, (Luther, Elberfelder, Schlachter...), und wenn man erkenntnismäßig nicht weiterkommt, greift man nach einer "modernen" Version, die einem immerhin eine Interpretation der schwierigen Stelle anbietet.

Denn die Bibel zu verstehen ist schon wichtig: Die Wahrheit macht frei.

"Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet."
2 Timotheus 3, 16-17.

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