Piraten entern Berlin
"Pastor, du predigst über die zehn Gebote. Eines davon ist: Du sollst nicht stehlen. Nun ist in Berlin eine Partei ins Parlament gewählt worden, die den Raub im Namen führt: die Piraten. Was ist davon zu halten?"
Raub war die erste Sünde der Menschheit. (Eva stahl, was Gott gehörte).
Sowie die erste Sünde Israels bei der Landnahme. (Achan).
Diebstahl war die einzige markante Sünde, die einem Jünger zuschreibbar war: Judas hatte die Kasse, war ein Dieb und stahl, was eingelegt wurde. (Johannes 12, 6).
Er richtete sich selber.
Jesus wurde zwischen zwei Dieben hingerichtet.
Die erste Sünde der Gemeinde war auch Diebstahl. (Ananias und Saphira).
Trotzdem denke ich nicht, daß die Pirates of the Caribberlin nun à la Somalia auf der Spree herumschippern und Touristendampfer hopsnehmen werden. Sie sind vorerst eine klapprige Protestpartei wie (einst) die Grünen.
Die Frage muß lauten: Wieso schon wieder eine Protestpartei?
Das hat damit zu tun, daß wir hier in Deutschland keine Demokratie im eigentlichen Sinne haben, sondern eine Parteiendemokratie.
Wir wählen weder die Kandidaten aus, noch wählen wir den Präsidenten, den Kanzler oder die Ministerpräsidenten der Länder direkt, geschweige denn den Staatsanwalt oder den örtlichen Polizeichef. Wir wählen Parteien und diese kungeln dann aus, wer was wird.
Dank der Landesliste kann ein Kandidat in seinem Wahlkreis dem politischen Gegner unterliegen, aber dennoch ins Parlament einziehen.
Das ist zB Herrn Wowereit dieser Tage passiert.
Er ist bei den Wählern seines Wahlkreises 5 in Charlottenburg-Wilmersdorf durchgefallen, wird aber trotzdem Regierungschef.
In einer eigentlichen Demokratie, wie zB den USA, wäre es unmöglich, beim Wähler durchzufallen und trotzdem Regierungschef zu werden. Man verstünde das als untragbaren Affront. Ein neuer Bürgermeister müßte her. Ansonsten drohten Rabatz und eine Recall-Wahl, eine Abberufungswahl.
Nicht so bei uns.
Weder zur europäischen Einigung, noch zur Erweiterung, noch zum Euro wurde bei uns das Volk gefragt. Das erzeugt Frust beim Wähler. Der staut sich.
Problem ist das Wahlrecht.
Es muß schleunigst geändert werden. Wir brauchen dringend mehr Direktwahlen. (Kommunale Bürgermeister wählt man ja immerhin schon direkt). Dann fühlt sich der Wähler berechtigtermaßen beteiligt und trägt die Politik viel eher mit. Protestparteien braucht es dann keine mehr. (Die USA brauchen seit mehr als 200 Jahren nicht mehr als zwei Parteien, in denen sich immer wieder unterschiedliche Flügel durchsetzen. Mag man sie nicht mehr, wird man sie auch tatsächlich wieder los! Man kann sie alle vier Jahre wirklich abwählen! Die bleiben dann weg).
Auch gibt's bei uns keine echte Trennung von Exekutive, Legislative und Judikative. Bei uns sind die Regierungsmitglieder auch Mitglieder des Parlaments. Wie soll das Parlament die Regierung kontrollieren, wenn die Regierung die Mehrheit im Parlament stellt?
Das ist unmöglich.
Die Regierung dominiert bei uns das Parlament.
Deswegen sind in Deutschland die Parlamentssitzungen auch so langweilig. Es werden keine echten Debatten geführt. Die Kanzlerpartei bringt Gesetze ein, die von der Kanzlermehrheit der Parlamentarier nur noch abgenickt werden.
Die Opposition motzt ein wenig herum. Das war's.
Packende, lebendige Diskussionen mit intelligenten unterschiedlichen Standpunkten kommen kaum vor. Und wenn doch einmal, wie in der PID-Debatte, werden sie prompt als Sternstunden wahrgenommen. Das sollte die normale Parlamentskultur sein.
Die Verfassungsrichter werden ebenfalls von der Politik ausgewählt und das streng nach Parteienproporz.
Genauso verhält es sich mit den öffentlich-rechtlichen Medien.
Kein Wunder also, daß viele das Gefühl haben, machtlos zu sein, von abgehobenen Eliten regiert zu werden, die nicht ansprechbar sind und die für die Befindlichkeit des breiten Volkes kein Ohr haben.
Das Sentiment der Rebellion gegen die da oben bricht sich immer wieder einmal Bahn. Dann entsteht eine neue Partei, ein Rebellionsprodukt, das so verzauselt, unangepaßt, schräg und undurchdacht ist, wie es Rebellionen halt nun einmal sind.
Die Politik ist selber schuld: Aufbegehrer wie Piraten oder frühe Grüne gäbe es nicht, wenn wir mehr direkte Wahlen hätten.
Das Programm, das die neue Partei im Namen führt, ist problematisch. An Gottes Segen scheint denen nicht so viel gelegen.
Wann kommt endlich mal eine christliche Protestpartei zum Vorschein?
Raub war die erste Sünde der Menschheit. (Eva stahl, was Gott gehörte).
Sowie die erste Sünde Israels bei der Landnahme. (Achan).
Diebstahl war die einzige markante Sünde, die einem Jünger zuschreibbar war: Judas hatte die Kasse, war ein Dieb und stahl, was eingelegt wurde. (Johannes 12, 6).
Er richtete sich selber.
Jesus wurde zwischen zwei Dieben hingerichtet.
Die erste Sünde der Gemeinde war auch Diebstahl. (Ananias und Saphira).
Trotzdem denke ich nicht, daß die Pirates of the Caribberlin nun à la Somalia auf der Spree herumschippern und Touristendampfer hopsnehmen werden. Sie sind vorerst eine klapprige Protestpartei wie (einst) die Grünen.
Die Frage muß lauten: Wieso schon wieder eine Protestpartei?
Das hat damit zu tun, daß wir hier in Deutschland keine Demokratie im eigentlichen Sinne haben, sondern eine Parteiendemokratie.
Wir wählen weder die Kandidaten aus, noch wählen wir den Präsidenten, den Kanzler oder die Ministerpräsidenten der Länder direkt, geschweige denn den Staatsanwalt oder den örtlichen Polizeichef. Wir wählen Parteien und diese kungeln dann aus, wer was wird.
Dank der Landesliste kann ein Kandidat in seinem Wahlkreis dem politischen Gegner unterliegen, aber dennoch ins Parlament einziehen.
Das ist zB Herrn Wowereit dieser Tage passiert.
Er ist bei den Wählern seines Wahlkreises 5 in Charlottenburg-Wilmersdorf durchgefallen, wird aber trotzdem Regierungschef.
In einer eigentlichen Demokratie, wie zB den USA, wäre es unmöglich, beim Wähler durchzufallen und trotzdem Regierungschef zu werden. Man verstünde das als untragbaren Affront. Ein neuer Bürgermeister müßte her. Ansonsten drohten Rabatz und eine Recall-Wahl, eine Abberufungswahl.
Nicht so bei uns.
Weder zur europäischen Einigung, noch zur Erweiterung, noch zum Euro wurde bei uns das Volk gefragt. Das erzeugt Frust beim Wähler. Der staut sich.
Problem ist das Wahlrecht.
Es muß schleunigst geändert werden. Wir brauchen dringend mehr Direktwahlen. (Kommunale Bürgermeister wählt man ja immerhin schon direkt). Dann fühlt sich der Wähler berechtigtermaßen beteiligt und trägt die Politik viel eher mit. Protestparteien braucht es dann keine mehr. (Die USA brauchen seit mehr als 200 Jahren nicht mehr als zwei Parteien, in denen sich immer wieder unterschiedliche Flügel durchsetzen. Mag man sie nicht mehr, wird man sie auch tatsächlich wieder los! Man kann sie alle vier Jahre wirklich abwählen! Die bleiben dann weg).
Auch gibt's bei uns keine echte Trennung von Exekutive, Legislative und Judikative. Bei uns sind die Regierungsmitglieder auch Mitglieder des Parlaments. Wie soll das Parlament die Regierung kontrollieren, wenn die Regierung die Mehrheit im Parlament stellt?
Das ist unmöglich.
Die Regierung dominiert bei uns das Parlament.
Deswegen sind in Deutschland die Parlamentssitzungen auch so langweilig. Es werden keine echten Debatten geführt. Die Kanzlerpartei bringt Gesetze ein, die von der Kanzlermehrheit der Parlamentarier nur noch abgenickt werden.
Die Opposition motzt ein wenig herum. Das war's.
Packende, lebendige Diskussionen mit intelligenten unterschiedlichen Standpunkten kommen kaum vor. Und wenn doch einmal, wie in der PID-Debatte, werden sie prompt als Sternstunden wahrgenommen. Das sollte die normale Parlamentskultur sein.
Die Verfassungsrichter werden ebenfalls von der Politik ausgewählt und das streng nach Parteienproporz.
Genauso verhält es sich mit den öffentlich-rechtlichen Medien.
Kein Wunder also, daß viele das Gefühl haben, machtlos zu sein, von abgehobenen Eliten regiert zu werden, die nicht ansprechbar sind und die für die Befindlichkeit des breiten Volkes kein Ohr haben.
Das Sentiment der Rebellion gegen die da oben bricht sich immer wieder einmal Bahn. Dann entsteht eine neue Partei, ein Rebellionsprodukt, das so verzauselt, unangepaßt, schräg und undurchdacht ist, wie es Rebellionen halt nun einmal sind.
Die Politik ist selber schuld: Aufbegehrer wie Piraten oder frühe Grüne gäbe es nicht, wenn wir mehr direkte Wahlen hätten.
Das Programm, das die neue Partei im Namen führt, ist problematisch. An Gottes Segen scheint denen nicht so viel gelegen.
Wann kommt endlich mal eine christliche Protestpartei zum Vorschein?
Du vergleichst die Piraten mit den frühen Grünen und zum Teil stimmt es
AntwortenLöschenauch. Aber eben nur zum Teil. Ich bin selbst Mitglied der Piratenpartei.
Zum einen, weil ich das Gefühl habe, absichtlich nicht von den
"etablierten" Parteien informiert zu werden (um manipuliert werden zu
können), zum anderen weil ich eben dieser Partei auch eine christliche
Richtung geben möchte. Ich bin nun nicht in Berlin, sondern in Darmstadt
Mitglied, daher kenne ich das Parteiprogramm von den Berlinern nicht
wirklich.
Die Grünen waren anfangs ein Chaotenhaufen, es wurde viel gestritten und
von Anfang an (unnütze) Grabenkämpfe untereinander geführt ("Realos" vs.
"Fundis"). Die Diskussionskultur unter den Piraten ist da eindeutig
weitaus disziplinierter. Ich war vor 2 Jahren auf Landesparteitag und es
war verwunderlich, wie sachlich da diskutiert wurde.
Für mich sind die Piraten keine Protestpartei, sondern eine Partei, die
Demokratie überhaupt erst wieder ermöglicht (Stichwort: "Liquid
Demokracy").
Ein Beispiel: Ich baue ein Haus. Mein Vater ist Elektromeister. Dennoch
darf er offiziell das Haus nicht anschließen. Dazu brauche ich einen
Elektriker mit örtlicher Lizenz. Bis vor ein paar Jahren gab es noch
Gastlizenzen, die man kaufen konnte. Das wurde einheitlich bundesweit
abgeschafft. Vom Bund dt. Elektriker (odersowas). Und ich frage mich
jetzt einfach mal, wer diese Leute dazu überhaupt legitimiert hat?
Schaue ich tiefer, sehe ich, daß der Aufsichtsratsvorsitzende "zufällig"
der ehem. Oberbürgermeister von Darmstadt ist. Hier findet als eine
Verquickung von Stadt/Staat und Energieversorger statt, die ich für
problematisch halte. Gerade in einer SPD-verfilzten Stadt wie Darmstadt
(analog könnte ich da auf anderer Ebene wie zB Lehrerprüfer das
CSU-verfilzte Bayern anführen).
Piraten geht es hauptsächlich um Sachlichkeit und entsprechende
Diskussion und eben nicht um Emotionen, mit denen ja sehr oft in der
Politik gearbeitet wird.
Zum Wahlrecht in den USA: George W. Bush wurde im Jahr 2000 _nicht_ zum
Präsidenten gewählt, er kam über Winkeladvokatie an die Macht. Der
Präsident wird in den USA auch nicht direkt, sondern durch Wahlmänner
gewählt, was diesen Winkeladvokatenzug überhaupt erst möglich machte.
Ein solches Wahl"recht" möchte ich keinesfalls in Deutschland haben.
Zurück zu den Piraten: Sie haben nicht zu jedem Thema etwas zu sagen und
sie sagen sich auch, daß sie das auch nicht müssen. Lieber ehrlich
sagen, daß man in gewissen Punkten keine Ahnung hat, anstatt Müll zu
erzählen.
In Sachen Netzpolitik haben sie jedoch Ahnung.
AntwortenLöschenVorratsdatenspeicherung, Websperren und Elena wurden von den Piraten von
Anfang an heftig kritisiert. Die Vorratsdatenspeicherung wurde auch vom
BVG gekippt, Elena wurde eingestampft und die Websperren ebenfalls.
Bis vor ein paar Jahren ging es in der Politik "nur" um unser Geld. Man
war es gewohnt, daß Gelder über seltsame Kanäle zu zwielichtigen Leuten
oder Projekten fließen (dazu zähle ich jetzt auch mal den Euro). Jetzt
geht es aber um das Aushöhlen unseres Grundgesetzes und damit um die
haltlose Beschneidung unserer Freiheit. Dagegen wehre ich mich auf
legitimen Wege.
Ein Paradebeispiel war die Idee der Websperren. Einerseits ist es
defakto Zensur (siehe Art. 5 Abs 1 GG). In Österreich haben/hatten sie
Websperren und *schwupps* wurde mal eine Seite eines
regierungskritischen Journalisten gesperrt. Tage später wurde das als
Fehler eingeräumt - aber genau darin liegt der Knackpunkt. Das
Websperrengesetz sollte vom BKA und ohne Transparenz durchgeführt
werden. Eine "Black Box", die mit Webseiten, die gesperrt werden sollen,
gefüttert wird. Kein Außenstehender sollte nachvollziehen können, warum
welche Seite auf dieser Liste landet. Zum anderen wurde vordergründig
mit Krokodilastränen pseudoargumentiert, hintenrum mußte aber die
Polizei ca. 200 Verdachtsfälle für Kinderpornografie fallenlassen, weil
sie aufgrund von Personalmangel nicht hinterherkamen und diese Fälle
schlicht verjährt waren. Das sagt mir, daß es eigentlich garnicht um
Kinderpornografie ging, sondern um Kontrolle des Netzes und damit auch
um Zensur. Ich fühle mich da einfach verarscht und sehe meine Freiheit
in Gefahr.
Das BVG rügt seit den letzten Jahren die Politik, weil sie ständig
grundgesetzwidrige Gesetze bzw. -Vorschläge macht, als wäre der Politik
das GG egal.
So :D Mein Senf dazu
Tschö :) SofX
Uli
Folgendes ist zu klären:
AntwortenLöschenWhat Would Jesus Do on Internet?
Er erlaubte vor allem eins, Fragen zu stellen.
Gerade auch Leuten, bei denen es extrem unwahrscheinlich war, dass er sie für sein Reich gewönne, indem er sie besuchte und mit ihnen redete. Beispiel Zöllner usw.
Demokratie wie hier, betrachte ich als ein Demokratie-Angebot, also eine Art Bund, im Gegensatz zur Diktatur.
Das Königtum ist jedoch wieder ein weitrteres Thema, da auch ein Bund.
Dies berührt jedoch Lukas 20,25 nicht; das sind zwei verschidene Seiten der Münze.
Ich betrachte es als notwendig, das Parteien wie Die Piraten die richtigen Fragen im Parlament stellen.
Vor allem deshalb, weil die meisten anderen dort sehr sehr wenig von Computern vertehen und damit auch gar nichts von dieser Thematik mitbekommen und diese daher ignorieren.
Wenn all dieses geklärt ist oder kein Thema mehr ist bin ich sofort bei Deiner christlichen Protestpartei dabei.
Hi Leute,
AntwortenLöschendieser Blog ist kein politischer Blog.
Schon gar nicht sind wir der Schwarze Block.
Wir sind Christen und von daher einer Haltung der Höflichkeit und Zivilität verpflichtet. (Früher nannte man diese Haltung "bürgerlich.")
Ich bitte euch daher, sachlich zu bleiben und nicht pauschale Anschuldigungen über Personen oder Parteien zu äußern.
Wir veröffentlichen wenig Kommentare. Wer veröffentlicht werden will, muß unser Vertrauen genießen oder wenigstens einen originellen, positiv inspirierten Gedanken beisteuern.
Haßforen gibt's im Internet genug. Reagiert euch da ab.