Adrenalin

Aktiver Sport ist ein wunderbares Lebensverschönerungsmittel. Wenn man sich schindet, Sturzbäche schwitzt, mitten im Getümmel steckt und alles gibt, dann setzt der Körper Stoffe frei, die großen Lebensgenuß verschaffen.
Der Adrenalinschub hält ein paar Tage. Dann geht man wieder zum Training.

Deswegen bin ich seit Jahren begeisterter Ju Jutsuka.
Ju Jutsu ist ein Sport, der das Beste aus Judo, Karate und Aikido in sich vereinigt, ganz ohne fernöstliches Gedöns. (Der Sport wurde 1969 im Auftrag des Bundesinnenministeriums für Polizei, Justiz, Zoll und Militär entwickelt).

Daß man dabei Gürtelprüfungen ablegen kann, also Ziele hat, ist super.
Das Wort Gottes sagt, "Wenn keine Vision [kein Ziel] da ist, verwildert ein Volk." (Sprüche 29, 18). Auf ein konkretes Ziel hinarbeiten ist etwas Wunderbares: Erfolg wird meßbar.

Heute morgen war es wieder einmal soweit.
Habe mich im Sportverein einer dreieinhalbstündigen Prüfung zur nächsten Gürtelstufe unterzogen. Im Vorfeld war ich, zuggeben, äußerst nervös. Denn ich bewarb mich um den braunen Gürtel, den letzten vor schwarz.
Der heißt auch der "kleine Schwarzgurt", weil die Ansprüche für Braun nicht viel geringer sind als die für Schwarz, was immerhin der Meisterlevel ist.

Meister-werden ist kein Pappenstiel.

Ich hatte mich dazu sogar in einem weiteren Verein angemeldet, weil mir im alten die Trainingspartner ausgegangen waren. In meiner Gürtelklasse war einfach kein anderer mehr da.

Die Damen und Herren Trainer im neuen Verein sind Großmeister. Sie gehören zu den besten im ganzen Land und sind entsprechend kleinlich. Das zahlt sich aus. Ihre Zöglinge bestehen Prüfungen oft mit der höchsten Punktzahl.
Man ist nicht zimperlich. Wo im offiziellen Prüfungsprogramm Technik A ODER Technik B gefordert wird, werden hier beide abgeprüft. Statt der vorgeschriebenen vier Techniken in einem Bereich, werden, sagen wir, zehn gefordert.

Bei 18 Prüfungsfächern und ca. 70 offiziell geforderten Techniken läppert sich das.

Entsprechend nervös war ich die letzte Zeit, obwohl eigentlich ganz passabel vorbereitet.

Als ich dann diese Woche eines Tages längere Zeit im Sprachengebet für den Alpha-Kurs und andere wichtige Dinge verbrachte, hatte ich plötzlich das starke Bedürfnis, für diese Prüfung zu beten, obwohl das eigentlich gerade nichts mit meinen eigentlichen Anliegen zu tun hatte und ich gedanklich auch nicht beim Sport war.

Ich kenne diese starken Impulse.
Sie kommen vom Geist Gottes.
Also gab ich mich dem Eindruck hin und betete für diese Prüfung.
Danach war meine latente Nervosität weg. Die Last war verschwunden.
Friede war da, Zuversicht und das Bewußtsein von Kompetenz.
Ich wußte, ich würde bestehen.

In der Tat haben alle zehn Prüflinge bestanden. Zwei sogar mit der höchstmöglichen Punktzahl. Dazu hat es bei mir nicht gereicht. (Vielleicht hat das damit zu tun, daß ich 20 Jahre älter bin als die meisten anderen). Es wurde aber immer noch ein "sehr gut."
Herrliche Situationen waren dabei: Wie verteidigt man sich gegen einen 110kg-Koloß, der im Reitsitz auf einem sitzt und einen mit beiden Händen würgt? (Ich wünsche dem Laien viel Spaß beim Lösen dieser Aufgabe).

Keiner hat sich verletzt, alles lief gut.

Noch begeisterter als von dieser Prüfung heute bin ich jedoch von meiner Botschaft für morgen. Es geht um den Unterschied zwischen böser Lust und legitimem Bedürfnis. Auf dem einen liegt ein Fluch, auf dem anderen ein Segen.

Und Gott will unseren Segen.

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