Verfolgung und Gebet

"Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen."
Matthäus 5, 44

"Pastor, bringt es denn etwas, für seine Verfolger zu beten?"

Aber klar.
Die Welt hat sich schon oft verändert, weil Christen für ihre Verfolger gebetet haben.

Gebet hat die Geschichte verändert.

Die Jahre zwischen 900 und 1000 nach Christus beispielsweise waren geprägt von Drangsal und Terror.

Im Osten plagten die zehn Stämme der hunnengleichen Magyaren mit ihren blutigen Beutezügen die Menschen.
Im Norden und Westen geißelten die Wikinger das Land.
In Spanien und im Süden expandierten die Mohammedaner.
Die christlichen Amtskirche war kraftlos, korrupt und weltlich.
Im Land trieben Raubritter ihr Unwesen.

Doch gläubige Christen stürmten den Himmel im Gebet.

Da passierten um das Jahr 1000 A.D. auf einen Schlag mehrere ungeheuerliche Veränderungen zum Guten.

Vajk, der Häuptling der Magyaren, bekehrte sich zum Christentum und nannte sich hinfort Stephan. Aus den heidnischen Schlächtern wurde ein schützendes Bollwerk des gläubigen Westens. Die Ungarn widerstanden Türken und Tataren.
Problem Nr. 1 gelöst.

Im Norden geschah dasselbe: Der gefürchtetste Wikinger Europas, Olaf Trygvesson, traf auf einer Insel in der Keltischen See einen christlichen Einsiedler, der ihm prophezeite, daß Olafs Truppen gegen ihn meutern würden. Doch ohne Erfolg. Olaf würde zum König aufsteigen.

Was der Seher sagte, geschah.

Olaf bekehrte sich daraufhin zu Jesus. Zusammen mit Missionaren kehrte er nach Norwegen zurück, wurde König und bekehrte sein Land. (Manchmal auf recht altväterlich wikingische Weise. Es gab Tote).
In der Folge wurden Norwegen, Dänemark und Schweden christlich.
Problem Nr. 2 gebannt.

Die Amtskirche bekam einen Reformator in Gestalt des neuen Papstes Sylvester II, eines wunderbaren Menschen und fähigen Universalgelehrten. Er kämpfte gegen Ämterkauf und -mißbrauch.

Gegen die Raubritter formierte sich die "Friede Gottes"-Bewegung, die von der Kirche, dem Hochadel und dem Landvolk ausging und die Gesetzlosen in die Schranken wies. Sie waren erfolgreich.

Und die Moslems?
Sie wandten sich, wie so oft, gegeneinander.
In Ägypten begann Al Hakim, der "Verrückte Kaliph" seine lange, grausame Herrschaft.
(Allerdings machte Al Hakim durch Christenverfolgung so große Fehler, daß seine Verwüstungen eine der Ursachen für die Kreuzzüge wurde).
Und Almansor, der Schrecken des gotischen Spaniens, der mehr als 50 Kriege gegen seine christlichen Nachbarn geführt hatte, starb 1002 A.D. Endlich.

Klar bringt Gebet etwas.

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