Timothy, where art thou?

"Elia ging von dort weg und fand Elisa, den Sohn Schafats, der gerade mit zwölf Gespannen vor sich her pflügte. Er selbst aber war bei dem zwölften. Und Elia ging zu ihm hin und warf seinen Mantel über ihn."
1 Könige 19, 19

Elisa wurde zum Nachfolger des Propheten Elia. Als es soweit war und Gott Elia in den Himmel entrückte, wurde der zurückbleibende Elisa mit dem doppelten Maß an Heiligem Geist gesalbt.

Er tat prompt doppelt so viele Wunder wie sein Vorgänger Elia.

Das berühmteste Wunder Elisas ist sein letztes.
Er war schon tot, als er es tat.

"Und es geschah, als sie einen Mann begruben, siehe, da sahen sie die Räuberschar, und sie warfen den Mann in das Grab Elisas. Als aber der Mann da hineinkam und die Gebeine Elisas berührte, da wurde er lebendig und stellte sich auf seine Füße."
2 Könige 14, 21.

Das ist ein erstaunlicher Bericht. In den Knochen dieses toten Propheten steckte mehr Power, als in vielen lebendigen.

Er zeigt jedoch auch etwas trauriges auf:
Elisa nahm seine Salbung mit ins Grab.
Er gab sie nicht an einen Nachfolger weiter.

Warum?
Auch Elisa hatte ja einst einen designierten Nachfolger, Gehasi.
Dieser Gehasi hatte jedoch nicht den für einen Prophetendienst nötigen Charakter. Gehasi übervorteilte einen General, der unter Elisas Dienst geheilt worden war, und nahm ihm eine große Summe Geldes ab.
Gott verwarf Gehasi daraufhin, so daß er nicht länger Elisas Diener war.

Warum nahm Elisa seine Salbung mit ins Grab?

Wie es aussieht, gab es zu seiner Zeit keinen, der sich dieses Dienstes würdig erwiesen hätte. Es gab keine geeigneten Nachfolger. Sie alle waren mehr auf das Ihre bedacht als auf den Dienst Gottes.

Paulus, der ja immerhin Timotheus, Titus, Silas und eine ganze Reihe anderer "Söhne" hatte, erkannte das Problem schon damals. Er schreibt den Philippern:

"Ich hoffe aber im Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich um euer Ergehen weiß. Denn ich habe keinen ihm Gleichgesinnten, der aufrichtig für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.
Ihr kennt aber seine Bewährung, daß er, wie ein Kind dem Vater, mit mir für das Evangelium gedient hat.
Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich meine Lage übersehe."
Philipper 2, 19-23.

Paulus sagt, "Alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist."

Timotheus hingegen hat sich bewährt. Er hat sich einen guten Ruf erarbeitet, indem er mit Paulus zusammengearbeitet hat. Der hat ihn natürlich auch gefördert, nachdem er seine selbstlosen Motive erkannt hat. In Tim steckte kein "Eigennutz oder eitle Ruhmsucht." (Philipper 2, 3).
Er wollte wirklich Jesus dienen.

Was für ein Typ!

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