SexoT

"Pastor, wir sind jetzt entschiedene Christen und haben klargemacht, daß wir Sex vor der Ehe in unserem Haus nicht mehr dulden. Unser eines Kind kommt gut damit klar, das andere Kind rastet voll aus. Wo steht in der Bibel eigentlich, daß Gott gegen Sex vor der Ehe ist?"

Ihr seid nicht allein, sondern teilt das Schicksal vieler entschiedener Christen.

Wo steht was über vorehelichen Sex in der Bibel?

In Israel mußte man den Leuten nicht klarmachen, daß ohne Ehegelübde nichts läuft. Das war allgemein bekannt und anerkannte kulturelle Tatsache, wie auch heute noch in den Ländern des Orients.
Die Ehe ist ja auch ein Versorgungsgelübde. Das wurde in Zeiten, als Sex noch zu Schwangerschaft führte, sehr ernstgenommen. Außerdem gab es keine staatliche Altersvorsorge. Die bestand aus möglichst vielen Kindern.

Nicht zuletzt deswegen hat Jesus den Jüngling von Nain wieder auferweckt. (Lukas 7, 14). Er war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Ohne Sohn war sie ohne Versorger.

Wo spricht die Bibel über Sex?
Da gibt's schon ein paar Stellen.

In 3 Mose 20 findet sich eine ganze Liste von sexuellen Verhaltensweisen, die Gott nicht so gut findet. (Das ist falsch ausgedrückt. Es heißt dort: Die ihm ein Greuel sind). Was da steht ist mir zu unappetitlich abzuschreiben.

In 4 Mose 25 übertritt Israel erstmals Gottes Gebote zu Sex. "Und das Volk fing an Unzucht zu treiben mit den Töchtern Moabs." D.h., die hatten was miteinander, ohne verheiratet zu sein.

Das Resultat? 24.000 Tote, gestorben an einer Plage.
(EHEC, anyone?)

Jesus sagt, Unzucht beginnt mit den entsprechenden Gedanken: "Von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord..." (Markus 7, 21).

Von der großen Apostelkonferenz in Jerusalem aus schreiben Paulus, Jakobus, Johannes, Petrus, usw. den Christen aus dem Heidentum, "daß sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Unzucht." (Apostelgeschichte 15, 20).

Paulus hat Unzucht in seinen Gemeinden nicht geduldet. In 1 Korinther 5 schreibt er, "Überhaupt hört man, daß Unzucht unter euch ist..." Er befiehlt, den Betreffenden hinauszuschmeißen, wenn er nicht aufhört, und sagt, "Tut den Bösen von euch selbst hinaus" und "flieht die Unzucht." (1 K 6, 18).

In 1 Thessalonicher 4, 3 heißt es, "Dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, daß ihr euch von der Unzucht fernhaltet, daß jeder von euch sich sein eigenes Gefäß [seine Frau] in Heiligung und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse, nicht in Leidenschaft der Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen, daß er sich keine Übergriffe erlaube." Denn Gott ist Richter über diese Dinge.

Der Herr hat diese Dinge nicht gesagt, um uns den Spaß zu verderben.
Vielmehr kommt echter Spaß (vor allem für Frauen) nur in einer stabilen Beziehung zustande. Nun kann jeder von seiner Beziehung behaupten, sie sei stabil.

Das ist jedoch billig.

Wenn sie wirklich stabil ist, dann kann man die Frau auch heiraten, bevor man sich ihrer bedient. Ist man nicht bereit dazu, hat man kein Recht mit ihr rumzumachen.

Ich bleibe dabei: Sex ohne Trauschein ist wie besoffen Porschefahren: Früher oder später kommt jemand dadurch zu Schaden.

Ich könnte Zeug erzählen...

Kommentare

  1. Und wann darf man Sex haben? Nach der kirchlichen Trauung oder schon nach der Standesamtlichen, wenn der kirchliche Termin aus organisationstechnischen Gründen 6 Wochen später ist?

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  2. Gute Frage.

    Der Trauschein ist die Lizenz zum Sex. Wenn ein Paar vor dem Gesetz, dh standesamtlich, verheiratet ist, dann hat es alle Rechte und Pflichten, die damit einhergehen.

    Früher, vor der Säkularisation unter Napoleon und auch danach, stellten die Pfarrer den Trauschein aus, da damals praktisch jeder im Land kirchlich heiratete und diese kirchliche Heirat rechtsverbindlich war, wie heute die weltliche.

    Heute hat das weltliche Standesamt vorrang vor der Kirche.

    Ein christliches Ehepaar wird aber trotzdem um Gottes Segen bitten, evtl. mit einer Zeremonie.

    Wenn ein Paar will, daß ich es traue, dann machen wir ein paar Sessions voreheliche Beratung. Ansonsten kann ich das nicht guten Gewissens tun. Denn Ehe ist Kunst und Wissenschaft. Und wenn 50% der Ehen wieder auseinandergehen, dann kann ein bißchen künstlerische und wissenschaftliche Beratung vorher nichts schaden.

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  3. Sex vor der Ehe ...was für ein heikles Thema.Ich selbst wurde erst mit 35 Jahren Christ. bis dahin lebte ich in "wilder Ehe".Wir hatten bereit 2 gemeinsame Kinder. Und wir fanden das alles ganz normal. Dürfen wir Christen anderen Menschen dieses " normale Verhalten" vorhalten. Es ist richtig Sex für die Ehe aufzubewahren. Aber jeder Mensch sollte sich dazu freiwillig entscheiden.Jesus sagte zu der Ehebrecherin "sündige fortan nichtmehr!" Danach war es ihre Entscheidung so zu handeln.Bevor wir Menschen Vorschriften machen, sollten wir lieber ihnen von Jesus erzählen und durchaus auch unsere Ansichten zu"Sex vor der Ehe" klarmachen.

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  4. heikel? Wo kommen "unsere Ansichten zu Sex vor der Ehe" her? Die "Vorschriften" zum Thema Sex kommen nicht von "uns" sondern von Gott. Er sagt was normal ist nicht die Welt. Es ist unsere Pflicht die Welt auf Gott und seinen Plan aufmerksam zu machen. Natürlich kann ich rufen "Jesus liebt dich" wenn ich sehe wie jemand ein Starkstromkabel anlangt. obs was hilft?

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