Zum Frieden

"Pastor, mein Mann ignoriert mich komplett. Er redet nicht mit mir, schaut mich nicht an und behandelt mich wie Luft. Er sagt, er kann mich nicht "sehen und riechen." Fühle mich gemobbt. Was kann ich tun?"

Die Ehe kann ein Stück Himmel auf Erden sein, oder die Hölle.
Man liefert sich ein gutes Stück einem anderen aus, wenn man heiratet. Deswegen will das gut überlegt sein.

Paulus sagt zu Verheirateten, "Wenn du ... heiratest, so sündigst du nicht; ... aber solche werden Trübsal für das Fleisch haben." 1 Korinther 7, 28.

Selbst in der besten Ehe existiert manchmal Trübsal für das Fleisch. Denn wir werden nicht immer unseren Willen bekommen.

Paulus sagt aber auch selben Zusammenhang, "Zum Frieden hat uns Gott doch berufen." Die Ehe ist ein Rückzugsort des Friedens und der Erbauung. So hat Gott sich das seinerzeit vorgestellt.

Wenn eine Ehe sich aber nun als Hölle darstellt, wie in obigem Brief?
Wann ist eine Trennung erlaubt?

Ich erkenne im Wort Gottes zwei legitime Gründe für eine Trennung, (von Scheidung reden wir vorerst mal gar nicht).

Den ersten Grund nennt uns Jesus in Matthäus 5, 32: Ehebruch.
Für einen Mann gibt es wenig Schlimmeres auszuhalten, als wenn man ihm die Frau schändet.
Und Frauen, die auf Ehebruch ausgehen, tun dies nicht notwendigerweise wegen sexueller Unzufriedenheit, (was es auch gibt). Vielmehr genießen sie die Macht, die sie über Männer ausüben.

Lieber Ehebrecher: Du denkst vielleicht, du hättest aufgrund deines noch immer guten Aussehens und deines Charmes diese scharfe junge Kollegin rumgekriegt.
Daß ich nicht lache.
Sie spielt mit dir. Es gefällt ihr, dich zu manipulieren. Sie hat dich in der Hand. Sie schaut zu, wie du deine Ehe, deine Karriere, dein bürgerliches Leben aufs Spiel setzt. Sie beobachtet deinen Absturz.
Sie wird die Scherben deines Lebens nicht zusammenkehren.
"Die Frau eines Mannes macht Jagd auf dein kostbares Leben." Sprüche 6, 26.
Für sie ist das "Männermorden" ein Hobby.

Der zweite Grund für eine Trennung ist Verlassenwerden.
Paulus sagt, "Wenn aber der Ungläubige sich scheidet, so scheide er sich. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; zum Frieden hat uns Gott doch berufen." 1 Korinther 7, 15.
Was kann man gegen Verlassenwerden schon groß tun?
Mit den Schultern zucken und neu anfangen.
Nach vorn blicken.
Nicht ewig versuchen, die gescheiterte Beziehung auferstehen zu lassen.

"Verlassenwerden" kann sich jedoch auch darin äußern, daß sich ein Ehepartner vom andern innerlich abwendet. Der Mann ignoriert seine Frau, verläßt sie jedoch nicht, weil er jemanden braucht, er ihm die Socken wäscht und das Essen kocht.
Eine Haushälterin täte es auch.
Ein solcher Mann ist eigentlich nicht willig, mit seiner Frau zusammenzuleben. Er demonstriert seine Unwilligkeit durch sein Verhalten überdeutlich.

Was tun in einem solchen Fall?

Ich würde einer so betroffenen Person vorschlagen, sich vom Ehepartner räumlich zu trennen, dh auszuziehen.
Die Haushälterin ist dann mal weg.
Dann hat der Unwillige Zeit, zu klären, ob er mit dem verschmähten Partner weitermachen will. Wenn ja, muß er sich seinem Partner innerlich wieder zuwenden und in seinem Verhalten meßbare Änderungen einleiten.
Oft führen erst Krisen zur Besinnung.
Und echte Liebe ist manchmal hart zum Gegenüber.

Will er das nicht, dann spart man sich viel Zeit und Herzeleid, indem man sich beizeiten permanent trennt.

Mir sind Paare bekannt, die 40 Jahre verheiratet waren, davon 30 Jahre in permanenter Krise aufgrund von innerer Abwendung. Dann kam doch die Trennung.
Das kann's nicht sein.

"Zum Frieden hat uns Gott doch berufen."

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