Gott ift todt?

"Pastor, heutzutage glaubt niemand mehr an gut und böse oder richtig und falsch. Alles ist relativ und 'Sündigen' tut man nur noch, wenn man nascht. Wie kam's dazu?"

Jahrtausendelang glaubte man, was die Bibel sagte. Nämlich, daß Gott die Guten segnet und die Bösen bestraft. Vor diesem Hintergrund waren Krankheiten, Kriege, Teuerungen, usw. eine Form von Gericht.

Diese Sicht änderte sich vor ca. 130 Jahren. Damals gab's Arbeiterunruhen in der westlichen Welt. Die Leute gingen auf die Barrikaden und radikalisierten sich politisch, weil sie hart und lang zu Hungerlöhnen schufteten. Sie fühlten sich ausgebeutet. Die Kriminalitätsrate war hoch.

Da behauptete jemand,(sagen wir einfach, es war Marx), "Die Leute sind nicht gewalttätig, weil sie böse sind, sondern weil sie ausgebeutet werden. Man muß ja überschnappen, wenn man als große Familie in einem einzigen Raum leben muß. Nicht die Täter sind schuld an ihren Verbrechen, sondern die Gesellschaftsordnung. Wir brauchen eine Revolution!"

Damals erfand man auch die Wissenschaft der Soziologie, der Gesellschaftskunde. Der "fortschrittlichen" Soziologie fallen ständig Gründe ein, weshalb der Täter eigentlich unschuldig und die Gesellschaft schuldig ist. Deshalb muß die Gesellschaft auch ständig umgemodelt werden. Auch glaubt man fest an die Rehabilitierung von Verbrechern, da es ja keinen schlechten Charakter gibt, der jemanden auf Dauer verdirbt.

Man bezweifelt in vielen universitären Kreisen tatsächlich, daß es so etwas wie eine menschliche Natur, ein Wesen, einen Charakter, überhaupt gibt.
Nicht einmal die biologisch vorgegebene Prägung von männlich und weiblich läßt man dort gelten. Vielmehr ist der Mensch ein komplett unbeschriebenes Blatt, dem die Gesellschaft ihre Normen aufzwingt. Jeder soll gefälligst selber entscheiden, ob er nun Männlein oder Weiblein sein will. So weit sind wir heute.

Doch zurück zu den Anfängen dieser Denkungsart:
Aus der Wissenschaftsecke der Biologie wurde damals die "Erkenntnis" beigesteuert, "Der Stärkere setzt sich durch. Das ist das Gesetz der natürlichen Auslese."
Gewalttätige Gruppen handelten also unter einem evolutionären Zwang. Dafür konnte man sie natürlich moralisch nicht verurteilen.
Brilliante Gewalttäter waren vielmehr zu bewundern.
Nur so konnte es geschehen, daß ein Volk von Dichtern und Denkern zu einem Volk der Richter und Henker wurde, verantwortlich für den größten Genozid in der Geschichte der Menschheit.
Befeuert von Darwin glaubte man wirklich einmal an die Überlegenheit einzelner Rassen.

Die soziologische und die biologische Argumentation setzte dem Konzept "Charakter: Gut oder böse" schon ziemlich zu.
Da tauchte noch ein Dritter auf, der dagegen war: Freud.
Freud sagte (vereinfacht), "Du bist nicht gut oder böse. Vielmehr versuchst du, frühkindliche Konflikte aufzuarbeiten. Nicht du bist schuld an deinen Taten, sondern dein Elternhaus, speziell dein Vater mit seinen Züchtigungsversuchen."

Da sprang die Soziologie herzu und rief, "Genau! Wir müssen die Familie, diese Brutstätte von Unterdrückung und Gewalt, reformieren. Das tun wir, indem wir alle Autorität samt körperlichen Strafen abschaffen."

So sind wir nach und nach in der Welt gelandet, in der wir heute leben.

Die Bibel argumentiert natürlich ganz anders.
Sie sagt, natürlich hat der Mensch eine innere Wesensnatur. Er sei trotz perfekter Umwelt in Sünde gefallen und brauche einen Erlöser.
Er kann sich nicht selbst reformieren.
Er muß von neuem geboren werden und die Natur Gottes eingepflanzt bekommen. Das geschieht nur, wenn er Jesus als geistlichen Herrn und allgemeine Richtschnur annimmt.

Alles andere bleibt Doktern am Symptom.

"Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen." Johannes 3, 3

Kommentare

  1. Finde das ist eine sehr gute Zusammenfassung der Gesellschaftlichen Entwicklungen der Neuzeit. Erstaunlich, was der Mensch alles meint erkannt zu haben, nur den eigenen Schöpfer und Erlöser wollen oder können viele nicht sehen.

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