Das Lamm Gottes

"Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis!
Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird."
Lukas 22, 19-20

Christen haben einen Blutbund mit Gott. Vielen ist dies nicht bewußt. Wir heutzutage wissen kaum noch, was ein Blutbund ist.

Im Blutbund sagen die Partner zueinander: Wir werden eins. Ich bin du und du bist ich. Alles was mir gehört, gehört dir und umgekehrt. Ich werde dich jedoch nie übervorteilen und du mich auch nicht. Dieser Bund ist heilig. Wenn er gebrochen wird, tritt der Fluch des Bundes in Kraft.

Dann legte man die Bedingungen des Bundes, (Segen und Fluch), fest, mündlich oder schriftlich.

Blutbündnisse gab und gibt es in allen primitiven Völkern der Welt.

In der alten Edda, den Sagen der Nordländer, ist Loki der Gott von Lug und Trug. Den konnten die anderen Götter nicht leiden. Als er mal wieder in der Götterhalle nicht mitfeiern darf, kommt er trotzdem und erinnert den großen Odin daran, daß sie Blutsbrüder sind und Odin geschworen hat, nie mitzufeiern, außer wenn auch Loki da ist.

Die Verfasser der Edda kannten demnach den Blutbund.

Missionare und Entdecker in Afrika kamen vor 150 Jahren oft nicht weiter, es sei denn sie schlossen einen Blutbund mit den ihnen widerstehenden afrikanischen Häuptlingen.

Das arabische Wort alaq bedeutet Liebe, Freundschaft und Blut. In der Mehrzahl alaqa bedeutet es Blutsauger. Das erklärt sich aus dem Brauch, daß beim Blutbundschließen die Partner sich gegenseitig ein wenig Blut durch einen Gänsekiel aus den Adern saugten.

Der Blutbundritus wurde teils übel pervertiert, etwa im (ausschließlich) religiösen Kannibalismus der Äquatorialafrikaner, Huronen, Irokesen, Mohawks, Mohikaner, Dakota (Sioux), Inkas, Azteken und Kariben.

In praktisch allen primitiven Religionen gibt es ein Ritual, das dem christlichen Abendmahl ähnlich ist.

Der erste, der Blut fließen ließ, war Gott selber. Warum tat er das?

In 1 Mose 2 schloß Gott einen Bund mit dem Menschen. Er gab ihm ein Paradies als Wohnung und die weite Welt als zu erforschendes Geschenk. Gleichzeitig legte er als Bedingung für den Segen fest, von einem Baum im Garten nicht zu essen. Dieser Baum war Gottes Baum. "An dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!" (1 Mose 2, 17).

Adam und Eva aßen. Doch sie starben an jenem Tag nicht. Vielmehr tötete Gott zwei Tiere und gab ihnen deren Fell als Kleidung.

Nicht die Menschen starben, sondern ihre Stellvertreter.

Wo immer auf der Welt Tiere zum Opfer geschlachtet werden, gilt derselbe Gedanke: Das Blut dieser Opfertiere bedeckt die Sünden derer, die opfern.

Doch Tiere sind keine Menschen. Ihr Blut kann die menschliche Sünde nur bedecken, nicht auslöschen. Es bedurfte eines sündlosen Menschen, der freiwillig die Sünden der Sünder auf sich nahm und als ihr Stellvertreter Tod und Strafe erlitt. Einen solcherart vollkommenen Menschen gab es jedoch nach dem Sündenfall nicht mehr.

Deshalb mußte Gott Mensch werden. Es gab keine andere Lösung.

Der Leib Jesu war ein Kelch, in dem sich das Blut Gottes und das der Menschen vermischte, denn Jesus war beides, Gott und Mensch.

Insofern war Jesus das Lamm Gottes, das den Bund zwischen Gott und Menschen ein für allemal besiegelt hat.
Weitere Blutopfer sind nun nicht mehr nötig.

Man wird Bundespartner Gottes, indem man Jesus in seiner Rolle als Lamm Gottes annimmt.

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