Jesus und Isaak

Gott schloß einst einen Bund mit einem Mann namens Abraham. (1 Mose 15, 18).

Ein Bund war in der alten Zeit eine besondere Sache. Vor allem ein Blutbund. In Ländern der Dritten Welt gibt's die mancherorts noch heute.

Die Abmachung ist dann:
Deine Güter gehören mir und meine dir.
Deine Schulden gehören mir, wie auch meine Schulden dir.
Wir sind eins.
Doch: Ehrst du den Bund nicht, muß ich ihn auch nicht ehren.

Einen solchen Bund mit GOTT zu haben ist natürlich eine prima Sache. Denn Gott hat keine Schulden und seine Güter sind grenzenlos viele. Und doch kam Gott eines Tages und verlangte von Abraham: "Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!" (1 Mose 22, 2).

Abraham sollte seinen einzigen, seinen geliebten Sohn opfern.
Gott hätte so etwas nie verlangt, wenn es im Bundeskontext nicht absolut notwendig gewesen wäre.

Gott brauchte Isaaks Opfer. Warum?

Was Abraham anfangs vielleicht nicht bewußt war: Opfert er Gott seinen Sohn, kann Gott seinen Sohn für Abraham opfern. Wenn Abraham den Bund mit Gott so gründlich ehrt, dann kann Gott es ihm gleichtun.
Denn ein Bund beruht auf Gegenseitigkeit.
Ein Partner darf den anderen nicht ausnutzen. Ein Bund besteht nicht darin, daß der eine nur gibt und der andere nur nimmt. Ein Geben und Nehmen muß stattfinden. Sonst handelt es sich nicht um einen Bund, sondern um ein Sklavenverhältnis.
Und Gott ist niemandes Sklave.

Abraham ehrte seinen Bund mit dem HErrn und zog los.
Nach drei Tagen kam er in Morija an. Morija ist die Gegend um den Tempelberg von Jerusalem.
Eine seiner Kuppen ist Golgatha.
War es dort, wo Abraham Isaak opfern sollte? Ich persönlich bin davon überzeugt.

Angekommen, sagte Abraham etwas Hochinteressantes zu seinen Dienern: "Bleibt ihr mit dem Esel hier! Ich aber und der Junge wollen dorthin gehen und anbeten und zu euch zurückkehren." (1 Mose 22, 5).
Abraham erwartete, daß Gott den Jungen von den Toten auferwecken würde. Er sagt, "Ich und der Junge wollen hingehen, anbeten und zurückkehren." Er gedachte, mit dem Jungen zurückzukehren. Schließlich war Isaak der Träger der Verheißung. (1 Mose 21, 12). Durch ihn sollte ein Volk entstehen, aus dem einst der Messias kommen sollte.

Abraham glaubte an die Auferstehung.
Und warum auch nicht? Er selbst und seine Frau waren Greise gewesen und Gott hatte sie wieder junggemacht, so daß sie Isaak in die Welt setzen konnten. Nach dem Tod Sarahs heiratete Abraham wieder und setzte ganze Völkerscharen in die Welt.
Natürlich glaubte Abraham an die Auferstehung.

Die Geburt Isaaks war, wie die von Jesus, ein Wunder.
Er wurde einer verjüngten Alten geboren: Ein Wunder.
Jesus wurde einer Jungfrau geboren: Erst recht ein Wunder.

In gewissen Sinne war er Abrahams einziger, geliebter Sohn. (Trotz Ismael, der ja weg war).
Jesus war Gottes einziger, geliebter Sohn.

"Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak."
Wie Jesus später sein Holzkreuz auf jenen Hügel trug, so trägt Isaak nun das Opferholz.
Bibellehrer nehmen an, daß Isaak damals etwa 33 Jahre alt war--wie Jesus, als er starb und auferstand.
Isaak ließ sich bereitwillig binden und auf den Altar legen.
Auch Jesus widerstand seinem Vater nicht. Er legte sein Leben freiwillig hin.

Als Gott erkannte, daß Abraham den Bund tatsächlich bis zum äußersten ehrt, stellte er in letzter Sekunde ein Schaf für Isaak zur Verfügung.
Das tat er auch für uns: Jesus ist das Lamm Gottes, das geopfert wurde, damit wir Leben haben.

Abraham ehrte seinen Bund mit Gott. Dafür belohnte Gott ihn überreich und verhieß ihm, "In deinem Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, daß du meiner Stimme gehorcht hast." (1 Mose 22, 18).
Dieser Nachkomme ist Jesus.

Christen haben auch einen Bund mit Gott.
Ehrst du den?

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