Revolution?

Ägypten probt den Aufstand und der Westen jubelt.
Man fordert den 82 Jahre alten Hosni Mubarak zum Rückzug auf und hofft auf Demokratie, die durch die Demonstranten hergestellt werden wird.

Ist diese Einschätzung realistisch?

Die einzige "politische" Organisation neben der Regierung, die geeint, diszipliniert und ideologisch gefestigt ist, ist die Moslembruderschaft, deren Ziel die weltweite Durchsetzung der Scharia mit allen Mitteln ist.
Mohammed Elbaradei, der Ex-Atombehördenchef, auf dem manche Hoffnungen liegen, hat sich dieser radikalislamischen Bewegung beigesellt. Er ist nun ihr Sprachrohr.

Die Demonstranten sind keine freiheitsliebenden Universalisten, wie sie im Westen vorkommen. Sie trugen zB ein Plakat, auf dem Mubarak mit Davidsstern gekennzeichnet war. Die Demonstranten wollten damit sagen: Weg mit Mubarak, er ist eine jüdische Marionette.
Nicht vergessen: Antisemitismus ist der Leim, der die sehr diffizile und zerstrittene moslemische Welt zusammenhält.

Revolutionen enden meist nicht gut. Das revolutionäre Chaos mit seiner Regellosigkeit schlägt meist schnell um ins Gegenteil: Das Leben wird von den Exrevolutionären radikal durchreguliert. So gebiert die Revolution ihr Lieblingskind: die Tyrannei.
Die französiche Revolution brachte Napoleon hervor.
Die russische die Sowjets.
Die iranische die Mullahs.
Die deutsche Revolution von 1919 brachte nach Jahren der Konvulsionen Hitler und die Nazis hervor.
Die zweite deutsche Revolution 1989 gelang nur deshalb, weil die Revolutionäre genau wußten, wo sie hinwollten: Westdeutschland. ("Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehen wir zur D-Mark!")

Die Moslembruderschaft wird zwar nur von 30 Prozent der Ägypter unterstützt. Scheinbar wenigen. Doch für Hitler reichten 1933 solche 30 Prozent völlig aus.

Die beste Hoffnung für Ägypten ist wohl das Militär. Es ist prowestlich und wird von den USA seit den Siebziger Jahren mit Milliarden jährlich unterstützt. Es könnte, wie einst in der Türkei, Garant eines Übergangs zu einer Demokratie im freiheitlichen Sinne werden.

"Fürchte den HERRN, mein Sohn, sowie den König! Mit Aufständischen laß dich nicht ein! Denn plötzlich erhebt sich ihr Verderben und beider Untergang unvermutet."
Sprüche 24, 21-22

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