Sergius sucht Gott

Sergius Paulus war Prokonsul. Er hat die Provinz Zypern für den Senat in Rom verwaltet. Dies bedeutet, daß er wohl der reichste und mächtigste Mann auf der Insel war.

Sergius war trotz seiner Macht und seines Reichtums ein verständiger Mann, der Gott suchte, aber noch nicht gefunden hatte. Die Rituale zu Ehren seiner heidnischen Götter gaben ihm nichts, er suchte nach echten geistlichen Erfahrungen. So kam es, daß er einen jüdischen Esoterikspezialisten, (einen Zauberer), namens Elymas am Hof aufnahm.
Doch auch dessen spektakulärer Hokus war nicht in der Lage, seinen geistlichen Hunger zu stillen.

Da hört er, daß Barnabas und Paulus ein echtes Wort von Gott verkündigen würden. Sergius begehrt nicht, interessante neue Leute kennenzulernen, sondern er rief die Apostel herbei, weil er "begehrte, das Wort Gottes zu hören." (Apostelgeschichte 13, 7). Es ging ihm wirklich um Gotteserkenntnis.

"Elymas aber, der Magier, widerstand ihnen und suchte den Prokonsul vom Glauben abwendig zu machen."

Das ist das Dilemma, um das kein Suchender herumkommt: In seiner Umgebung wird es immer wieder Leute geben, die ihm das Evangelium madig machen wollen. Wohlmeinende Ehepartner, besorgte Eltern, verständnislose Freunde, auf ihren Ruf bedachte Kollegen, um ihre Position bangende Zauberer...
Die Seelen der Menschen stehen zwischen zwei Mächten.
Sergius wird zwischen Paulus und Elymas hin- und hergerissen.
Wie einst Ahab zwischen dem Einfluß seiner gottlosen Frau Isebel und dem des Propheten Elia schwankte.
Herodes hörte in einem Moment auf Johannes den Täufer, im nächsten auf Herodias, die ehebrecherische Frau seines Bruders.
Pilatus stand zwischen Jesus und der keifenden Meute, die seine Kreuzigung wollte.

Da Sergius ein echter Gottsucher war, half Gott ihm bei der Entscheidungsfindung: Paulus, erfüllt mit Heiligem Geist, bedroht Elymas und sagt, "O du, voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! Willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und jetzt siehe, die Hand des Herrn ist auf dir! Und du wirst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen."

Augenblicklich fiel Finsternis auf den Schurken und er tappte blind umher. "Als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn."

Ein Wunder kann einen Skeptiker nicht bekehren. Die Bereitschaft zu glauben muß schon vorher da sein. Dann kommt Gott und erweist sich.
Echten Gottsuchern kommt er entgegen.

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