Rivers of Babylon

Die Siebziger Jahre waren Discozeit. Damals sangen Boney M "By the rivers of Babylon." Der Text ist eins zu eins übernommen aus Psalm 137.

Psalm 137 ist einer der Gefangenschaftspsalmen Israels, das damals nach Babylon verschleppt worden war. Die Babylonier forderten Israel auf, doch mal ein paar ihrer Zionslieder, Loblieder Gottes, zu singen. Doch Israel hatte seine Zithern an die Pappeln (den Nagel) gehängt und lamentierte, "Wie sollten wir des HERRN Lied singen auf fremder Erde?" (Vers 4).

Das Lob Gottes verstummt, wenn man nicht "daheim" ist.
Mit daheim meine ich das gute Gewissen.
Zwar kann man mit einem schlechten Gewissen auch singen, es ist jedoch nicht dasselbe wie mit einem guten. Das sind dann nur Töne, denen jegliche geistliche Kraft fehlt.
Um bei noch kurz bei Israel zu bleiben: Das Volk erkannte in Babylon, Lobpreis findet nur dann statt, wenn der Draht zu Gott nicht unterbrochen ist.

Ein gutes Gewissen ist von größter Wichtigkeit für unsere Lebensqualität.
Nachdem David mit Bathseba gesündigt hatte und ihren Mann töten ließ, lebte er ein Jahr lang mit einem schlechten Gewissen--bis Nathan der Prophet ihn mit seinem Mißverhalten konfrontierte.

Psalm 51 schildert, wie es ihm in dieser Zeit ging:
"Ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist stets vor mir." (Vers 5).
Ihn quält pausenlos ein schlechtes Gewissen.

"Laß mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast." (Vers 10).
Er fühlt sich von schlechten Nachrichten umzingelt, (die er sicher insgeheim als Strafe deutet), Freudlosigkeit und Gebrechlichkeit lassen ihn verzweifeln.

"Laß mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze mich mit einem willigen Geist!" (Vers 14).
Er hat die Freude an seiner Erlösung verloren und leidet an seinem halsstarrigen Herzen.

"Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heils, so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preisen." (Vers 16).
Er hat erkannt: Die Freude wird erst zurückkehren, wenn Gott ihm vergeben hat. Gegenwärtig herrscht in ihm ein Mangel an Lob und Dank. Wegen seines Gewissens.

Psalm 38 beschreibt noch deutlicher die psychosomatischen Gebrechen, die ein schlechtes Gewissen mit sich bringt.

Das ist es nicht wert.
Bring in Ordnung, was in Ordnung gebracht werden muß, wenn's da was gibt.

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