Die aufgespießte Schlange

Heute morgen haben wir 4 Mose 20, 4-9 angeschaut.
Dort murrt Israel (wieder einmal) gegen Gott und Mose. Es ist sogar unzufrieden mit dem Manna, das Gott ihnen täglich gab: "Unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung." Mannaverächter sind traditionell nicht zufriedenzustellen. Sie haben ein grundsätzliches Problem mit ihrer inneren Einstellung.

Da kommen Giftschlangen ins Lager und beißen viele, so daß viele sterben.
Murren setzt Schlangen frei, könnte man sagen.
Das Volk kommt in Lichtgeschwindigkeit zur Besinnung und ändert seine Haltung: "Wir haben gesündigt, daß wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, daß er die Schlangen von uns wegnimmt!"
Und was macht Mose?
Er schimpft nicht und sagt, "Das geschieht euch recht! Endlich zeigt's Gott euch mal." Nein. Der Verlästerte betet für seine Verlästerer.

Mose betet und Gott spricht zu ihm: "Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben."
Mose macht also eine Schlange aus Bronze und spießt sie auf. Dann richtet er das wunderliche Objekt auf und alle, die es anschauen, werden geheilt.
Nicht, wer auf seine Verletzungen blickte wurde geheilt. Wer auf die Schlange blickte.

Hier ein paar Gedanken zur Schlange:
Eine aufgespießte Schlange ist eine tote Schlange. Eine tote Schlange ist keine Bedrohung mehr.
Nicht nur die Schlange, auch ihr Gift ist neutralisiert. Die von der noch lebenden Schlange Gebissenen wurden geheilt, als sie die tote anschauten.

Nun bezieht Jesus diese aufgespießte, Schlange auf sich. Er sagt in Johannes 3, 14, "Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden." Jesus trug am Kreuz die Sünde, die Krankheit, den Mangel und was sonst noch zum Fluch der Menschheit gehört. "Den, der Sünde nicht kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm." 2 Korinther 5, 21.

Was dort auf Golgatha am Holz hing, war nicht länger der unschuldige Sohn Gottes, sondern unser mit aller Sünde beladener Stellvertreter.
Man kann sagen, dort am Kreuz war die Sünde angenagelt. Dort hängt sie und kann sich nicht mehr bewegen. Eine festgenagelte Sünde ist keine Bedrohung mehr. Außerdem hingen dort unsere Krankheiten, unser Mangel und alles, was Gottes gutem Willen sonst noch entgegensteht. Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dort am Kreuz hängt die ganze Macht des Teufels und kann sich nicht mehr rühren.

Die Macht des Bösen ist gebrochen.

Jesus hat am Kreuz alle Mächte des Bösen entwaffnet. (Kolosser 2, 14-15).
Je mehr wir diese Tatsache "anschauen", also bedenken, glaubend erfassen und auf uns wirken lassen, desto wirksamer wird das Gegenmittel gegen den Schlangenbiß, an dem jeder Mensch leidet.

Der Fluch ist am Kreuz festgenagelt.
Der Segen läuft noch frei herum.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024