Jericho soll fallen!

Das Volk Israel steht vor der Einnahme Kanaans. Die erste und größte Festung, die es zu erobern gilt, ist Jericho. Jericho zu umgehen ist unmöglich. Denn die Krieger Jerichos fallen den vorrückenden Israeliten dann in den Rücken.

Problemen muß man sich stellen. Sie einfach zu ignorieren, kann tödlich enden.
Gott hilft uns beim Lösen unserer Probleme, nicht beim Ignorieren.

In Josua 5, 13 trifft Josua auf den Obersten der Heerscharen des HErrn: Jesus vor seiner Menschwerdung. Dieser Oberste teilt Josua seinen Plan zur Einnahme der Stadt mit.
Es ist ein abstruser Plan, der allen Lehren militärischer Taktik und Strategie zuwiderläuft: Israels Krieger sollen sechs Tage lang einmal schweigend die Stadt umrunden. In ihrer Mitte sollen Priester die Bundeslade tragen und sieben Priester sollen pausenlos auf Widderhörnern trompeten. Am siebten Tag: sieben Umrundungen, Widderhornblasen und großes Sieges-Lobgeschrei und, tataa: Jerichos Mauern werden fallen.

Und Josua nickt.
Josua ist kein Mose. Mose beim brennenden Dornbusch hat sich geziert und gewunden, als Gott ihm den Auftrag zur Befreiung Israels aus Ägypten gab. Am liebsten wäre er davongelaufen. "Ach Herr, sende doch, durch wen du senden willst." Mir aber laß meine Ruhe.
Josua ist anders. Mit keinem Wort stellt er die göttliche Taktik infrage. Er empfängt den Befehl und gehorcht. Gott sagt's, also wird's funktionieren.

Wenn nur alle so rasch dabeiwären, Gottes Wort zu befolgen.

Josua und Israel tun, was Gott befahl, und die Mauern fallen tatsächlich.
Jerichos Einnahme ist eine Blaupause für unsere Problembewältigung.
Ich will das kurz erklären:

Israel hatte ein unüberwindbares Problem: die Mauern.
Dieses haben sie umwandert und dabei festgestellt: Wir schaffen's nicht aus eigener Kraft, diese Mauern zu überwinden. Wir brauchen Gottes Hilfe.

Israel hatte jedoch eine klare Verheißung Gottes, es hatte seinen Plan. Den vollzog es nun. Im Tun von Gottes Wort liegt das Heil. Wer Gottes Willen tut, handelt im Glauben. Darauf liegt der Segen.
"Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren." Hebräer 11, 30.

Reden beim Umwandern war verboten.
Wer nicht reden darf, kann auch sein Problem nicht ständig bequatschen.
Unsere Worte verstärken unseren Glauben. Je mehr wir uns einreden, etwas nicht zu können, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß wir's tatsächlich nicht können.

Wer nicht reden darf, der schaut und hört umso mehr.
Israel hörte die Widderhörner der sieben Priester.
Der Hornschall erinnerte sie an die Bundeslade, die sie nicht sehen konnten, weil die klein war und tausende Krieger um sie herumstanden. Gottes Gegenwart war bei ihnen, symbolisiert durch die Lade.
Sieben ist außerdem die Zahl des Heiligen Geistes. Es gibt sieben Geister Gottes. (Offenbarung 3, 1; 4, 5; 5, 6). Der Geist Gottes war mit ihnen. Daran dachten sie, während sie schweigend marschierten. Unsichtbare Mächte begleiteten sie.
Unser Denken, während wir unser Problem gedanklich umkreisen, wird durch die Widderhörner inspiriert: Gott ist ja mit uns.

Die Widderhörner erinnerten Israel außerdem an das Signal zum Sammeln, (2 Mose 19, 13). Wenn das Horn erschallte, sammelte sich das Volk und zog weiter. Das Horn spricht von einheitlichem gemeinsamem Vorgehen, von EINHEIT.
Das Widderhorn läutete außerdem das Erlaß- oder Jubeljahr ein, das Jahr der Erlösung und des Schuldenerlasses. Jubel kommt von Jobel. Und Jobel ist ein hebräisches Wort für Widder, bzw. Widderhorn. (Siehe 3 Mose 25, Fußnote 31, Elberfelder Bibelübersetzung).
Der Schall des Widderhorns erinnerte Israel an das Jobel(Jubel)jahr und die ERLÖSUNG.
Gott ist ein Erlöser.

Israel arbeitet sechs Tage: es tut sechs Tage lang, was es tun kann: wandern, sonst nichts. Das Problem ist einfach zu groß zum Selberlösen.

Doch der siebte Tag ist der Tag des Herrn. An diesem Tag umrundet Israel Jericho siebenmal. (Die Sieben erinnert an den Geist Gottes, der gleich aktiv werden wird). Dann tröten die Hörner in voller Lautstärke, ("Erlösung, Erlösung"), und Israel jubelt und lärmt--BEVOR die Mauern fallen.
Der Glaube jubelt, bevor das Problem gelöst ist.
Denn eigentlich ist es schon gelöst, nachdem man den Willen Gottes getan hat. Auch wenn im Natürlichen die Mauern noch stehen.
Prompt stürzte die Mauer ein.

Die Mauern Jerichos fielen im Lobgeschrei Israels.

Lobst du schon, oder wanderst du noch?
(Wandern ist okay. Doch irgendwann muß das mit dem Loben und Danken anfangen).

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