Allen alles gemeinsam?

"Pastor, ist es das biblische Ideal, kommunenmäßig alles gemeinsam zu haben?"

Es stimmt schon, in der Apostelgeschichte heißt es, "Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war." (Ag 2, 44-45).

Sicher sieht das attraktiv aus, wie ein Ideal.
Es kann auch eine zeitlang funktionieren, wenn alle Beteiligten selbstlos handeln und keiner auf seinen Vorteil bedacht ist. In Erweckungsphasen gibt's das.
(Ohne Erweckung gibt's das natürlich auch. Es heißt dann Kommunismus und ist ein erfolgreiches Massenverarmungsprogramm).

Besser ist jedoch, nicht alle Güter und Habe zu verkaufen und das Geld wegzugeben, sondern Güter und Habe ins Geldverdienen zu investieren und das Reich Gottes mit regelmäßigen Gaben aus dem Verdienst zu unterstützen.
Denn wenn Güter und Habe weg sind, wer ernährt dann den Geber?
Andere Geber?
Und wenn die nichts mehr haben, wiederum andere?
(So kam es übrigens tatsächlich. Die Gemeinde in Judäa war danach eine zeitlang auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Apostelgeschichte 11, 29).
Das "Ideal" sieht zwar aus wie ein Ideal, ist aber keines. Zumindest nicht langfristig.

Gott will vielmehr unser Erwerbsleben segnen: "Du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen." 5 Mose 8, 18.
Von diesem erwirtschafteten Vermögen geben wir freiwillig etwas ins Reich Gottes und an Bedürftige, etwa in Form einer Kinderpatenschaft.

Der "Allen alles gemeinsam"-Traum ist dagegen etwas für Sozialromantiker.

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