Einfluß, 8

Die Eigenschaften einflußreicher Personen nach Titus 1. Heute:

"...nicht schändlichem Gewinn nachgehend, sondern gastfrei..."
Titus 1, 7-8

Die wenigsten einflußreichen Christen unterhalten in ihrem Keller einen illegalen Glücksspielsalon. Das ist hier auch nicht gemeint.

"Nicht schändlichem Gewinn nachgehend" ist im griechischen Urtext ein einziges Wort, nämlich "aischrokerdes." Es beschreibt jemanden, dem egal ist, wie er Geld macht, solange er welches macht. Das sind Leute, denen der Mammon viel wichtiger ist als ihr Ruf. Typen etwa, die ihre Frauen auf den Strich schicken.
Oder Frauen, die sich selber dort hinschicken.
Als ich einst in einer süddeutschen Großstadt wohnte, durchquerte ich auf dem Weg zur Gemeinde ein Rotlichtviertel, in dem dünnbeinige Ladies schmerbäuchige Fünfzigjährige in ihre VW-Busse lotsten. Auf dem Seitenfenster eines solchen Busses stand mit Lippenstift geschrieben, "I love money."
Das hab ich mir gemerkt.

Das Wort beschreibt noch mehr.
Ein von dieser Herzenshaltung Befallener wäre zB jemand, der verreist, wenn sein Freund heiratet--damit er kein Geschenk geben muß. Wenn er Gäste einlädt, gibt er sich die doppelte Portion und seinen Gästen die halbe. Er hat die Knauser-, Abstauber-, "Wie werde ich am schnellsten Frührentner"-Mentalität.

Ich fürchte, eine solche Person wird keine Durchschlagskraft bei Gott entfalten. "Denn dies sollt ihr wissen und erkennen, daß kein ... Habsüchtiger - er ist ein Götzendiener - ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes." Epheser 5, 5.

Noch was!
Gestern nach dem Gebetsabend blätterte ich noch ein wenig in der FAZ und las von einem ehemaligen Professor, der aus der Kirchensteuer austreten wollte, nicht aber aus der katholischen Kirche. Er wollte katholisch bleiben, ohne die Kirche mit seinen Steuern zu unterstützen. Der baden-württembergische Vewaltungsgerichtshof hat entschieden, daß das nicht geht.
Nun bin ich prinzipiell gegen Kirchensteuern. Von denen steht in der Bibel nichts. Christliche Gemeinden weltweit finanzieren sich durch Zehntgaben und freiwillige Opfer, oder sie haben kein Geld. Das Schicksal der Gemeinde Jesu in einer Region liegt in den Händen der Gläubigen, und so soll es sein. Wollen die keine Gemeinde, dann sollen sie auch nichts geben. Wollen sie eine, müssen sie sie unterstützen. Kirchensteuern dagegen stammen aus postnapoleonischer, bzw der Weimarer- und Hitlerzeit. Darüber zu schreiben führt jedoch jetzt zu weit.

Der Professor hat mich an Titus 1, 7 erinnert: Er beansprucht das Erlösungswerk Jesu, er nimmt auch die Dienste seiner Kirche in Anspruch: die Gebäude, die Priester, die Sakramente, usw.
Doch er unterstützt sie nicht.
Gott darf sich ihm ganz geben, für ihn zur Hölle fahren und auferstehen, ihm die Gemeinschaft der Heiligen schenken und seine Gebete erhören.
Er selber gibt Gott jedoch nichts zurück.

Ich denke nicht, daß der Herr sowas segnet.

"Dies aber sage ich: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten. Jeder gebe, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat: nicht mit Verdruß oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott. Gott aber vermag euch jede Gnade überreichlich zu geben, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk."
2 Korinther 9, 6-8.

Wir sind gesegnet, um ein Segen zu sein.
Da fängt das Leben erst an!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024