Das Prinzip der Freiwilligkeit

Gott respektiert unseren freien Willen. Das ist eine der bemerkenswertesten Sachverhalte in seiner Beziehung zu den Menschen.
Obwohl wir Erlösung brauchen, zwingt er sie uns nicht auf.

Der Herr stülpt niemandem die Erlösung über. Wer ihm nachfolt, folgt ihm freiwillig nach. Niemand wird in den Himmel gekidnapt.
Gott legt uns Wahlmöglichkeiten vor. Entscheiden müssen wir uns.
Mit den Konsequenzen leben dann.

Nachdem der Herr das Volk Israel mit großem Aufwand aus Ägypten herausgeführt hat und ihm durch Mose seinen Willen in Form des Gesetzes mitgeteilt hat, sagt er, "Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen." 5 Mose 30, 19.
Israel sollte wählen.
Die Entscheidung, das Gesetz zu halten (und zu leben), lag bei Israel.
Gott ging in Vorleistung. Er wollte aber, daß Israel aus freien Stücken auf ihn eingeht.

Dasselbe gilt auch im Neuen Testament.
Wir müssen Jesus einladen, damit er in unserem Leben aktiv wird.
Das gilt für jeden Bereich:

Gott vergibt uns--wenn wir unsere Sünden bekennen (und nicht rechtfertigen). 1 Johannes 1, 9.

Als der blinde Bartimäus vor Jesus tritt, fragt ihn der, "Was willst du, daß ich dir tun soll?" Für Jesus war nicht selbstverständlich, daß der Blinde sehen wollte. Bartimäus mußte Jesus klar sagen, was er wollte. Als er das tat, betrat Jesus seinen Leidenskreis und heilte Jesus ihn. Markus 10, 51.

Einmal rief ihm jemand aus der Volksmenge zu, "Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teile," und Jesus antwortet, "Mensch, wer hat mich als Richter oder Erbteiler über euch eingesetzt?"
Der Herr mischt sich also auch in die finanziellen Angelegenheiten der Menschen nicht ein. Da er hier jedoch so etwas wie eine Einladung dazu erhielt, hält er prompt eine Botschaft, in der er die Prinzipien des christlichen Umgangs mit Geld darlegt.
Zunächst warnt er vor Habsucht, sodann vor Existenzsorgen, die die Wurzel der Habsucht sind, und plättet dann seine Zuhörer mit der Forderung, "Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte zerstört." Lukas 12, 33.
Ob der Rufer sich danach dachte, 'Erst deutet er an, ich wäre habsüchtig, dann, ich wäre ein Sorgenwrack. Dann fordert er alle auf, ihren Kram wegzugeben. Hätte ich doch nur geschwiegen"?

Fest steht: Jesus hat niemanden gezwungen, so zu handeln.
So ist das mit der Freiwilligkeit.

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