Befreiungsdienst?

"Pastor, was hältst du vom Befreiungsdienst?"

Ein Befreiungsdienst, der so abläuft, daß aus Christen ständig alle möglichen Dämonen ausgetrieben werden, ist fragwürdig. Solchen Unsinn hat weder Jesus noch Paulus noch sonst ein vollmächtiger Gottesmann in der Bibel betrieben.

Auch wenn das noch nicht bei allen angekommen ist: Christen sind frei.
Punkt.
Christen sind erlöst, sind eine Neue Schöpfung. Das Alte ist vorbei, Neues ist geworden. Sie sind die Gerechtigkeit Gottes. Sie sind in Christus--und der Christus ist nicht "belastet" und muß "befreit" werden.

Neue Christen sind wie Lazarus: Soeben auferweckt worden. Geistlich lebendig. Sie müssen nun, wie er, von ihren Grabkleidern befreit werden. (Johannes 11, 44). Das ist eine Befreiung, die in der Tat stattfinden muß.
Doch wie geht das?
Grabkleider sind die Rückstände aus dem alten Leben. Sie veranlassen Christen, noch ein wenig tot auszusehen und zu riechen.
Doch treibt man Grabkleider nicht aus. Man wickelt den Ex-Toten vielmehr daraus heraus. Das ist ein Prozeß. Dann wäscht man ihn, (im Wasserbad des Wortes, Epheser 5, 26).

Jesus sagt:
"Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Johannes 31-32.

Innere Freiheit beginnt mit dem richtigen Denken.

Ausnahmslos jeder Mensch fände in seiner Seele Launen, Traurigkeiten, Ängste, Befangenheiten, Unfreiheiten, usw., wenn er nur lange genug danach suchen würde. Aus diesen Gefühlen könnte man Belastungen konstruieren, die natürlich vom Teufel kommen. Den müßte man dann austreiben. Und schon braucht man einen Befreiungsdienst, der dann in dem negativen Gedanken-Mischmasch solange herumfuhrwerkt, bis irgendeine Manifestation stattfindet. (Schließlich sucht man danach und wird keine Ruhe geben, bis sich was tut).
Für manche Befreiungsdienste gilt: Wer vorher keine Probleme hatte, hat hinterher garantiert welche.

Freiheit von den oben erwähnten in allen Menschen präsenten Ängsten, usw., kommt jedoch, wenn man sie ignoriert und stattdessen auf die guten Verheißungen Gottes blickt. Wir haben Gunst bei Gott. Allein dieser Gedanke hat ein großes Befreiungspotential.

Wenn wir wollen, daß der Gott des Friedens mit uns ist, (wir also Frieden haben wollen), dann empfiehlt Paulus folgendes Vorgehen:
"Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, darüber denkt nach! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein." Philipper 4, 8-9.

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