Kremation?

"Pastor, ist es falsch, sich verbrennen zu lassen, wenn man gestorben ist?"

Wenn man gestorben ist, hat man wenig Einflußmöglichkeiten. Ob man verbrannt wird oder nicht, entscheiden andere.
Ist was verwerflich dran, sich einäschern lassen zu wollen?
Mir fällt kein Grund ein.
In 1 Mose 18, 27 sagt Abraham von sich, daß "ich Staub und Asche bin." Ob er nun von allein zu Staub zerfällt, wenn er gestorben ist, oder zu Asche wird, ist ihm offenbar einerlei. Wenn man lange genug wartet, dann sehen Asche und Staub ziemlich gleich aus. Irgendwann werden die Partikel dann in alle Winde getragen und spätestens dann ist es egal, wie man bestattet wurde.

Vielen Kremationsskeptikern ist nicht klar, daß auch Beerdigte durchaus noch kremiert werden können. Nämlich dann, wenn ihre Grabverweildauer abgelaufen ist, nach zehn oder zwanzig Jahren etwa. Dann wird das Grab aufgelassen und die Überreste kremiert oder in eine Baugrube gekippt und diese zugefüllt. (Klingt pietätlos, ich weiß. Ist aber so).

Beim Spazierengehen im Wald letztes Jahr ist mir ein befestigter Schotterweg aufgefallen. Im Schotter glänzten nämlich polierte Granitbrocken. Das waren die Überreste eines Grabsteins aus den 1930ern. Die sahen aus wie neu. Namen und Daten waren noch bestens lesbar. Wo mögen die dazugehörigen Körper nun sein?

Ich vermute, daß Christen Vorbehalte gegen die Kremation haben, weil das Feuer sie an die Hölle erinnert.
Doch Leib und Geist sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Der Leib zerfällt und wird von Gott in der Auferstehung aus dem Staub der Erde neu gemacht. Der Geist lebt ewig und es ist egal, wie einer bestattet wurde: Wenn er in seinen Sünden stirbt, geht er an den Ort des Gerichts, auch wenn er einbalsamiert wurde und ein eigenes Mausoleum hat wie Lenin in Moskau. Wenn er gläubiger Christ ist, geht er in die Herrlichkeit ein--selbst wenn er als menschliche Fackel in Neros Gärten den Märtyrertod starb.

1 Korinther 15 gibt weitere Auskunft:
"Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Leib kommen sie?" Vers 35.

"Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib." Vers 38.

"Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber anders ist der Glanz der himmlischen, anders der der irdischen." Vers 40

"So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib." Verse 42-44.

"Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen." Vers 49.

"Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen." Vers 53.

Das klingt doch prima.

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