War Jesus in der Hölle?

"Pastor, wo steht in der Bibel, daß Jesus in der Hölle war?"

Manche Dinge stehen nicht wortwörtlich in der Bibel. Manchmal möchte Gott, daß wir zwei und zwei zusammenzählen.

In 2 Korinther 5, 21 heißt es, "Den, der Sünde nicht kannte"--das ist Jesus--"hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm."

Jesus wurde zur Sünde--für uns. Der geistliche Tod hielt in ihn Einzug. Als dies geschah, schrie er "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Matthäus 27, 46.
Danach tränkten ihn die Soldaten mit Essig: Symbol der Aufnahme und Einswerdung mit unseren Sünden.
Dann stieß Jesus einen lauten Schrei aus und verschied.

Wohin gehen Sünder, wenn sie sterben?
Natürlich in die Flammen.
Die Last unserer Vergehungen zog auch Jesus dorthin.

Psalm 88 beschreibt seine Höllenfahrt:
"7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen.
8 Auf mir liegt schwer dein Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt."

Tiefste Grube?
Wellen des Zorns?
Der Psalmist beschreibt den See, der zwar wie Feuer aussieht, aber Wellen schlägt und aus dem Zorn Gottes besteht.

"9 Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen.
10 Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir rufe ich, HERR, den ganzen Tag. Ich strecke meine Hände aus zu dir.
11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, dich preisen?"

Ja!
Die Toten werden auferstehen--weil dieser Tote auferstand.
Doch noch ist es nicht soweit. Der Messias leidet weiter:

"12 Wird von deiner Gnade erzählt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue?
13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?"

Ja! Halte durch!
Jesus hofft hier auf die Auferstehung, die wenig später Geschichte wurde.
Noch leidet er:
"17 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet.
18 Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt."

Wieder ist die Rede von Zorngluten, die ihn wie Wasser umringen.
Ohne daß dies ausdrücklich gesagt würde: Hier sehen wir Jesus, der an unserer Stelle leidet. Er ertrug an unserer Statt die Trennung vom Vater und die entsprechende Strafe. Jesaja 53, 5: "Er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden."

Die Auferstehung, (der Ostermorgen), kommt erst in Psalm 89.

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