HH, Teil 2

Wenn wir einen Wunsch haben, der sich nicht schnell erfüllt, oder ein Gebetsanliegen, das nicht schnell erhört zu werden scheint, dann kann es sein, daß wir auf eine Kurzschlußhandlung verfallen, die unsere Situation letztlich verschlimmert. Hinterher denken wir, "Hätte ich doch nur ein wenig weitergewartet."

Abraham hatte die Verheißung eines Sohnes. Doch die Zeit lief ihm scheinbar davon. Seine Frau Sarah war bereits über das gebärfähige Alter hinaus. Im Natürlichen war die Lage hoffnungslos. Statt Gott weiter zu vertrauen, verfiel Sarah auf die brilliante Idee, ihre Magd ihrem Mann zur Konkubine zu geben. Bekommt die ein Kind, tun Abraham und Sarah einfach so, als wäre es ihres.

Hagar wurde schwanger--und mobbte Sarah!
Es herrschte Zickenkrieg im Haus des Patriarchen.
Im Sandkasten sah's nicht besser aus: Hagars Sohn Ismael mobbte später Sarahs Sohn Isaak.
(Ismael mobbt Israel bis zum heutigen Tag).

Denn Sarah bekam sehr wohl noch ein Kind--nachdem Gott sie und ihren Mann "von den Toten" erweckt hatte. Denn der Herr verjüngte und erneuerte Abraham und Sarah.
Die alte Dame blühte mit 90 Jahren wieder so sehr auf, daß der Philisterkönig Abimelech sie in seinen Harem holen ließ! ( 1 Mose 20).

Gott gab Isaak erst, als es im Natürlichen keine Chance mehr auf ein Kind gab. Für Abraham und Sarah war diese Wartezeit schwer zu ertragen. Doch Gott wollte klarmachen, daß er Tote lebendig machen kann. Isaak war ein übernatürliches Kind. Entsprechend gäbe es ohne Gottes Eingreifen Isaaks Nachkommen nicht. Israel und Jesus sind die bedeutendsten unter diesen.

Gott hat seinen Plan. Der beinhaltet manchmal Warten, (irritierenderweise).

Mose, der einen Ruf zum Befreier hatte, erschlug in seiner Hitzköpfigkeit einen Ägypter, als der einen hebräischen Sklaven malträtierte. Mose mußte fliehen und kam erst 40 Jahre später zum Zug, als er bereits 80 war.

David hatte die Verheißung des Königtums. Doch er wurde rund zehn Jahre lang von Saul durch die Wälder gejagt und war dort umgeben von Bedrängten und Verschuldeten, von schwierigen und zwielichtigen und bitteren Gestalten, die sich ihm angeschlossen hatten. (1 Samuel 22, 2). Eines Tages verlor er alle Hoffnung und wanderte aus ins Philisterland.
Er wohnte in Ziklag.
Als er und seine Männer einmal nicht daheim waren, überfielen Räuberbanden seine Stadt und raubten alles: Frau und Kind und Kegel.
Davids Männer wollten ihn danach steinigen.
Wäre er doch in Israel geblieben.

Warten mag unpopulär sein. Doch manchmal ist es das Beste, was wir tun können. Warten und uns weiterentwickeln.

Es ist besser, auf Gottes Ehepartner zu warten, als irgendwann den Nächstbesten zu heiraten--und hinterher lebenslang an dieser Entscheidung zu leiden.
Wenn wir bei der Beförderung wieder übergangen wurden: Vom Herrn kommt Erhöhung, (Psalm 75. 7). Vielleicht sind wir in Wirklichkeit noch nicht bereit. Untergebene sehen oft nur die Privilegien eines Vorgesetzen, nicht aber seine Verantwortung.

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