Gebet für andere

"Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids!
Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr.
Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. Und ihre Augen wurden geöffnet."
Matthäus 9, 27-30.

Was hier sofort ins Auge sticht: Der Sohn Gottes übernimmt keinerlei Verantwortung für die Heilung dieser beiden Blinden. Sie laufen ihm nach und er ignoriert sie. Als er zuhause ankommt und die beiden immer noch da sind und geheilt werden wollen, sagt er: "Euch geschehe nach eurem Glauben." Und das, nachdem er gerade ein Mädchen von den Toten auferweckt hatte. Diese beiden Blinden heilt Jesus nicht einfach, sondern lotet deren Glauben aus.
Warum?
In Johannes 5, 19 sagt Jesus: "Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht."
Er war eben auch ganz Mensch.
Offenbar hatte er bei der toten Tochter des Jairus ein klares Wort vom Vater empfangen, welches das Wunder ermöglichte. Bei den Blinden war das anders: hier erhielt Jesus keine eindeutige Weisung und war deshalb genauso begrenzt, wie wir es in vergleichbaren Situationen sind. In diesem Fall stand ein Wunder nicht zur Verfügung. Die Blinden brauchten eigenen Glauben.

Manchmal werden wir aufgefordert, für Leute zu beten, von denen wir nicht wissen, wo sie im Glauben stehen. Können wir für Fremde vollmächtig für, sagen wir, Heilung beten und mit unserem Glauben die notwendige Veränderung herbeiführen?
Wenn wir ein klares Signal vom Vater bekommen, ist das kein Problem.
Doch andernfalls dürfen wir uns nicht vormachen, durch unser Gebet allein die gravierenden Probleme anderer zu lösen. In Galater 6, 5 heißt es: "Jeder wird seine eigene Bürde tragen."

Wie können wir zB jemandem helfen, der dringend Heilung braucht, selber aber nicht wirklich Glauben hat, diese von Gott zu empfangen?

Wir bitten Gott dann, er möge sich dieser Person als der Heiler offenbaren. Glaube findet im Herzen statt. Er entsteht, wenn das Wort Gottes im Herzen gehört wird. Paulus betete so: "Ich gedenke euer in meinen Gebeten, daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst."

Paulus betete um einen Geist der Gotteserkenntnis für die Epheser. Wenn ich im Herzen erkenne, daß Gott mein Heiler ist, dann kann der Heilung nichts mehr im Weg stehen. Dann fließen Gottes Kräfte.
Solange ich bete: "Oh Herr, dein Wille geschehe," dann bin ich mir über seine Heilungsabsicht nicht im klaren und werde nicht geheilt werden.

Paulus betete weiter:

"Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke." Epheser 1, 16-19.

Er betete, daß Gott die Herzensaugen der Epheser erleuchte, damit sie erkennen mögen, was ihnen von Gott alles geschenkt ist.

So können wir für andere beten und ihnen bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen.

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