Euphoriequellen

"Wer sein Leben retten will, wird es verlieren."
Matthäus 16, 24.

Man könnte das obige Wort so umschreiben: "Wer sich ständig um sich selber dreht, dringt nie zu großer Lebensqualität durch."

Eigenartigerweise fühlen sich Menschen nicht dann am lebendigsten, wenn sie frei haben und nichts tun. Nichtstun--eine Form der Unterforderung--führt erst zur Entspannung, dann zur Apathie.
Und wer nichts zu tun hat und obendrein allein ist, beginnt unweigerlich über seine Lebensumstände nachzudenken und darüber, was an ihnen alles nicht stimmt. Ständige Selbstanalyse und grüblerische Unzufriedenheit führen zu Verdruß.
Verdruß ist das Gegenteil von Leben im Überfluß.

Der Ausnahmezustand der Euphorie, der totalen Lebendigkeit und Erfülltheit, tritt ein, wenn Menschen so sehr mit einer Aufgabe beschäftigt sind, daß sie alles um sich her vergessen. Ihre Fähigkeiten sind maximal gefordert. Sie sind hochkonzentriert. Doch sie fühlen sich nicht gestreßt, sondern erleben Hochgefühle.

Die Euphoriebedingungen sind:
1. Ein klar definiertes Ziel.
2. Fähigkeiten, die der Herausforderung angemessen sind.
3. Sichtbare Resultate.

Wann kommen diese Faktoren zusammen?
Als ich vor Jahren begann, wieder Sport zu treiben, spielte ich mit einer kleinen Mannschaft etwa gleich guter Spieler Fußball. Wir hatten das klare Ziel, die andere Mannschaft einzusacken. Unsere Fähigkeiten waren der Aufgabe angemessen. (Gegen die Nationalelf zu spielen hätte uns überfordert und gefrustet). Und sichtbare Resultate gab es auch immer wieder: Tore! Mal hier, mal da.
Während dieser Rennerei stellte ich plötzlich fest: ich bin glücklich.
Sport als Euphorieerzeuger funktioniert auch bei den meisten anderen.

Wichtige Euphoriequellen sind für mich: Schreiben, Predigten vorbereiten und, natürlich, predigen.
Meine Frau erlebt den Zustand u.a., wenn sie Kuchen bäckt.
Mein Sohn beim Skateboardfahren.
Meine Tochter bei Entwerfen einer Spielzeugwelt.

Von Jesus heißt es: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich!" Er war Gemeindebauer, der "im Geist frohlockte", wenn es damit voranging. (Lukas 10, 21).

David war der Krieger des Herrn: "Mit meinem Gott kann ich eine Mauer überspringen!" und "Er lehrt meine Hände das Kämpfen." (Psalm 18, 30+33). Der Hirtenjunge, der Löwe und Bär besiegte, wurde zum Bezwinger Goliaths und befreite Israel vom Philisterjoch.
Klares Ziel.
Angemessene Fähigkeiten.
Immer wieder Resultate.
In Schwierigkeiten geriet David erst, als er daheimblieb und tatenlos auf seiner Dachterasse herumsaß. Dort schaute er dann Bathseba beim Baden zu, (wie der moderne Tatenlose der Stripperin im Internet).

Es gibt tausend Euphoriequellen, die Gott in unser Leben eingebaut hat.
Entdecke deine!
;)

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