Dein Unterbewußtsein regiert dich

"Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer kennt sich mit ihm aus?"
Jeremia 17, 9

Die menschliche Unberechenbarkeit hat Jeremia beunruhigt. Er hatte erkannt, daß der Mensch sein Leben nur bedingt mit seinem Verstand steuert. Uns ist ja nur ein kleiner Abschnitt unserer eigenen Innenwelt überhaupt bewußt.
Es ist nämlich so:
Unser Unterbewußtsein legt Entscheidungen fest, unser Bewußtsein erfindet dann nur noch die passenden Gründe dafür.

Man kann sich etwas vornehmen. Doch wenn unser Herz dagegen entschieden hat, werden wir unseren Plan nicht durchziehen können.
Du nimmst dir zB zu Jahresbeginn vor, mäßiger zu essen. Doch wenn tief drinnen dein Herz drauf pfeift, ißt du am 2. Januar weiter wie gehabt--trotz besten Willens!

Auch Paulus hatte erkannt, daß der Mensch seinem Unterbewußtsein praktisch ausgeliefert ist. Er benennt das Dilemma des Sünders in Römer 7, 22-23: "Ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt."
Der durchschnittliche Mensch weiß, was gut und richtig ist, bringt es aber nicht fertig, das in jedem Fall auch zu tun. Sein Unterbewußtsein kommt ihm in die Quere.

Überzeugungen sind also hohl, wenn sie nur im Verstand und nicht im Herzen verankert sind.

Jesus selbst sagt in Matthäus 7, 21 sogar: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen..."
Wenn ein Lippenbekenntnis allein nicht ausreicht, woran kann ich dann erkennen, ob ich überhaupt gerettet bin? "...sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist."
Taten sprechen also lauter als Worte. "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen."

Man kann offen sein für Gott, aber sich dessen überhaupt nicht bewußt sein. In diesem Fall wird Gott Himmel und Erde bewegen, um einen Verkündiger zu dieser Person zu bringen. Die offene Person hört das Wort von Jesus und bekehrt sich ohne weiteres. Die Bibel ist voll von Beispielen: die Hure Rahab, der Hauptmann Kornelius, der äthiopische Finanzminister...

Und man kann vorgeben, Gott zu lieben, aber ihm in Wirklichkeit mit jeder Faser seines Herzens widerstehen.
Die Hohepriester, die Jesus ans Kreuz brachten, gaben vor, um das Gesetz und den Glauben und den Staat besorgt zu sein. Doch selbst Pilatus durchschaute, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. (Matthäus 27, 18). Ihr Unterbewußtsein hatte sie auf Feindschaft festgelegt. Ihr Verstand erfand nun edle Gründe für ihre falschen Motive.

Zum Glück kann man sein Unterbewußtsein beeinflussen. Man kann--ja muß!--es prägen, denn es entscheidet für uns, wo wir die Ewigkeit verbringen werden.

"Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens."
Sprüche 4, 23.

Wie das geht?
Kommt noch.

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