Vermeidbare Krankheiten

"Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde?" Johannes 9, 1-2.

Jesus stellt im Anschlußvers klar: "Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern." Doch mich wunderte immer, mit welcher Selbstverständlichkeit die Jünger bei einer solchen Krankheit auf Sünde schlossen.
Nun lese ich, daß bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein rund 90 Prozent aller Blinden Tripperblinde waren. Das bedeutet, Mütter hatten die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper) und infizierten bei der Geburt die Augen ihrer Kinder, was meist zur Blindheit führte. Heute weiß man, daß Silbernitrat die Bakterien sicher abtötet und jedes Neugeborene wird sofort damit behandelt.

Die Jünger assoziierten die Blindheit des Kindes mit einem losen Lebenswandel der Eltern und lagen gar nicht so weit daneben, damals.

Sich an die Ethik von Gottes Wort zu halten, ist zu allen Zeiten gut.

"Wenn du willig auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen recht ist, seinen Geboten gehorchst und all seine Ordnungen hältst, dann werde ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, der dich heilt."
2 Mose 15, 26.

Dem muß noch hinzugefügt werden, daß Jesus ohne Unterschied Sünder sowie Gerechte geheilt hat. Einige seiner größten Wunder geschahen sogar an Orten, die davon völlig unbeeindruckt blieben, (was auf Herzen aus Granit schließen läßt). So weissagt er den Untergang von Chorazin, Bethsaida und Kapernaum, weil sie sich trotz der Wunder nicht bekehrt hatten. "...denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag!" Matthäus 11, 23.

Dennoch: Jesus heilt ohne Vorbedingung, in der Hoffnung, daß der Geheilte dann zum Nachfolger Christi wird. Was ja auch passiert.

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