Vom Vater empfangen

(Fortsetzung von gestern).

Der verlorene Sohn, der sich seiner eigenen Unwürdigkeit bewußt war und an den Vater keine Ansprüche stellte, bekam Gnade: er rechtfertigte sich nicht und bekam dafür unverdiente Gunst.

Sein älterer Bruder kam nun von der Arbeit in den väterlichen Feldern und hörte den Lärm der Party, die der Vater für den Heimgekehrten schmiß. Verwundert fragte er, was los sei. Als er von seinem Bruder hörte, wurde er zornig und wollte nicht mitfeiern.
Dann sagte er: "So viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre."

Dieser Sohn erlebte seine Beziehung zum Vater als beengend: er fühlte sich eingegrenzt von einem Gebotegeflecht, das er nicht zu durchbrechen wagte.
Außerdem war der Vater für ihn knausrig: nie hatte er ihm ein Böckchen gegeben. Nie hatte er fröhlich sein dürfen. Nun die Fröhlichkeit eines Unwürdigen erleben zu müssen war für ihn ein Graus. (Kain läßt grüßen).

Da klärt der Vater ihn auf: "Du hast hier was fundamental mißverstanden. Alles, was mein ist, ist dein! Du hättest dir nehmen können, was du wolltest. Mir liegt auch an deiner Fröhlichkeit."

Dieser gesetzliche Sohn hatte die wahre Natur seines Vaters völlig falsch eingeschätzt.
Der Vater ist ein Geber.
Alle Verheißungen der Bibel sind ja und amen in Christus. (2 Korinther 1, 20). Jeder darin aufgeführte Segen gehört uns. Jesus hat ihn für uns erkauft. Wir sind seine Miterben der Gnade Gottes.

Glaubst du das?

Es liegt an uns, die Verheißungen Gottes ernstzunehmen und zu glauben, daß Gott möchte, daß wir sie erleben. Wir müssen beten und sie im Glauben in Empfang nehmen. Wer bittet, empfängt. Gott wird uns seinen Segen nicht überstülpen, wir müssen ihn im Gebet nehmen.

Sei nicht wie der verbitterte, gesetzliche, regelhaltende, gebotehassende, den Vater nicht leiden könnende ältere Bruder des Verlorenen Sohnes. Glaube, daß Gott gut ist und erlebe seine Gnade.

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