Regengebet am 29.6.2025

„Erbittet euch von dem HERRN Regen zur Zeit des Spätregens.“
Sacharja 10,1

Guten Abend liebe Beter,

es kann der beste Samen im Boden liegen: wenn er nicht gegossen wird, geht er nicht auf. Dann gibt‘s auch keine Ernte. Nun ist natürlicher Regen natürlich auch wichtig, der Landwirt freut sich drüber. Doch für uns ist das nur von nachrangiger Wichtigkeit. Uns interessiert die geistliche Ernte: Menschen, die ins Reich Gottes hineingerettet werden.
Im Neuen Testament sehen wir manchmal eine verblüffende Gleichzeitigkeit von stählerner Härte des Herzensbodens in den einen, während nebenan die Felder weiß zur Ernte sind. So konnte Jesus Menschen, die jahrzehntelang an ihrer Lähmung litten, und Blindgeborene heilen, was seit Anbeginn der Welt nie passiert war, und die jüdische Obrigkeit jener Tage konnte nur sehen, dass er das am Sabbat tat. Für die Wunder waren sie blind. Sie verfolgten Jesus und wollten ihn töten.
Ganz anders die Samariter mit ihrer synkretistischen Version des Judentums, von denen man es nicht erwartet hätte. Diese Verachteten brauchten nur die geringste Anregung und schon bekehrten sie sich. Ganze Dörfer glaubten innerhalb kürzester Zeit an den Christus, nachdem er ihnen quasi im vorbeigehen das Wort des Lebens brachte. (Siehe Johannes 4). In Nazareth hingegen, seiner eigenen Heimatstadt, bekehrten sich die Leute nicht, sondern suchten ihn vom Fels zu stürzen.
Was für ein Kontrast.
Während man den Gott des Tempels in seinem eigenen Tempel mit Steinen bewarf, rannte ihm im Urlaub in Phönizien eine Kanaanitern (!) nach und ließ ihn nicht in Ruhe, bis er das Wort des Glaubens sprach. Und der Dämon fuhr aus. Ihr Kind wurde gesund.
Wir haben dasselbe Phänomen in unserem Land.
Einerseits finden die unwahrscheinlichsten Menschen, von denen man es nie denken würde, zu Jesus, während andere vor Abscheu zittern, wenn sie nur von Jesus hören. Dann geifern sie, fluchen Gott und seiner Kirche kriegen sich gar nicht mehr ein. Wobei ich mir in 90 % der Fälle sicher bin, dass weder Gott noch ein Christ diesen Leuten jemals etwas getan hat. Sie leiden an derselben tradierten bornierten Blindheit wie die jüdische Obrigkeit zur Zeit Christi, nur einer anderen Ausprägung.
Andererseits erkennen plötzlich sogar hartgesottene Atheisten, was sie am Christentum haben und dass sie selbst in ihren Überzeugungen trotz aller Verleugnung doch noch sehr christlich geprägt sind. Hier ist es vor allem der Kontrast mit dem Islam, der sie das Christentum neu entdecken lässt. Diese Leute fühlen einen kulturellen Phantomschmerz. Möge der Herr diesen Schmerz mit der Freude am Heil ersetzen.

Lasst uns heute Abend für geistlichen Regen beten.
Das bedeutet: wir bitten den Herrn um die entsprechenden Umstände, welche die Herzen der Menschen für eine Geisteswirkung öffnen.
Und: wir bitten um Arbeiter in der Ernte. Das hat Jesus seinen Jüngern ausdrücklich befohlen. (Matthäus 9,37-38). Denn von diesen echten Arbeitern gibt es viel zu wenige. Natürlich gab es damals eine religiös aktive Priesterschaft, Schriftgelehrte und Pharisäer, wie es auch bei uns kirchliche Aktivisten in rauen Mengen gibt. Doch die arbeiten nicht in der Ernte. Denen sind geistliche Dinge nicht halb so wichtig wie politische und so arbeitet ihr Einfluss oft gegen Gott und nicht für ihn. Es waren jedenfalls keine Arbeiter in der Ernte, die Jesus ans Kreuz brachten, sondern ein Konglomerat von Priestern, Pharisäern und einer korrumpierten weltlichen Justiz.
Wenn wir so beten, dann bringt der Herr uns die entsprechenden Kandidaten. Dann geht sogar notorisch scheuen Christen, die praktisch nie ihren Glauben bezeugen, der Mund auf und sie reden mit größter Leichtigkeit von Jesus und erleben, wie das Gegenüber positiv reagiert.
Es gibt in unserer Umgebung offene Menschen. Wer sie sind? Da lassen wir uns überraschen. Wir sind nur bereit, zu reden. Das richtige geistliche Wetter dafür muss der Herr machen.
Deswegen bitten wir den Herrn um geistlichen Regen.

Ich wünsche euch in diesem Sinn eine feuchte Zeit bei dieser sengenden Hitze nachher im Gebet von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr,

euer Pastor Gert

„Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ (Matthäus 9,37-38).

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