"Zum Heil wurde mir bitteres Leid."

"Zum Heil wurde mir bitteres Leid."
Jesaja 38,17.

Das wichtigste, das einem Menschen auf dieser Welt passieren muss, ist, dass er eine Offenbarung Gottes bekommt und zum lebendigen Glauben durchdringt. Dann ist er in Ewigkeit gerettet und kommt nicht ins Gericht.
Der Mensch ist jedoch nicht immer offen für Gott.
Wenn Gott sich nun einem Menschen offenbart, der noch nicht bereit ist, sein Leben in die Hand Gottes zu legen, dann führt das zu großen Problemen. Denn wenn jemand auf dramatische Weise Gott erfährt und nun genau weiß, dass Jesus lebt und sich dennoch von ihm abwendet, der verwirft die Liebe zur Wahrheit. Der stellt sich absichtlich blind. Dieser Esel steht auf dünnem Eis.
So verwarf Gott die Kinder Israel, die er zuvor doch aus der ägyptischen Gefangenschaft geführt hatte, als sie sich weigerten, ihm zu gehorchen und das Gelobte Land einzunehmen. Er versprach Mose dass alle Männer, die seine Herrlichkeit und alle seine Zeichen gesehen hatten in Ägypten und in der Wüste, und ihn zehnmal geprüft hatten und dennoch nicht zum Gehorsam bereit waren, das gelobte Land nicht sehen würden.
Die Kinder der Verworfenen lernten von den Fehlern ihrer Eltern. Da müssen schwierige Gespräche stattgefunden haben, bei der Wanderung durch die Wüste. „Papa, was hast du eigentlich in der Befreiungszeit gemacht? Hast du auch gemeckert? Hast du auch Staub in die Luft geworfen und geschrien 'Wir können das Land nicht einnehmen?' Bist du einer der Gründe weshalb ich hier tagein tagaus im heißen Wüstensand herumschlappen muss?“
Schwierige Fragen.
Gott lässt sich Zeit und tritt für gewöhnlich dann in das Leben eines Menschen, wenn dieser endlich (oder wieder einmal) bereit ist, auf Gott zu hören.

Der Patriarch Jakob war ein hinterlistiger Typ, eine linke Bazille, bevor er zum Fürsten Gottes wurde. Bekanntlich kaufte er seinem triebgesteuerten Bruder Esau das Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsen ab. (Das Erstgeburtsrecht besagt, dass der Erstgeborene doppelt so viel erbt wie alle anderen Erben. Jakob hat mit dem Verkauf dieses Linsengerichts also sein Erbe verdoppelt. Sehr geschäftstüchtig). 50 Jahre später stiehlt er seinem Bruder auch noch den väterlichen Segen. Der unbeherrschte Esau gerät darüber so sehr in Wallung, dass er in seinem Herzen beschließt, nach dem Tod des Vaters seinen habsüchtigen Bruder dem Vater hinterherzuschicken: Er plant, ihn zu töten. Nachts, wenn es still ist, kann man das Surren des Schleifsteins hören, mit dem Esau das Messer wetzt.
Dies wiederum bekommt Mutter Rebekka mit, die ihren Lieblingssohn Jakob schleunigst aus der Zeltstadt schickt, um ihn so am Leben zu erhalten.
In 1 Mose 28 ist Jakob unterwegs in der Einöde. An materiellen Gütern mangelt es ihm, dem besonders tüchtigen Geschäftsmann, wie nie zuvor in seinem Leben. Alles, was er noch hat, sind die Sandalen an seinen Füßen, die Kleider auf seinem Rücken und das Bündelchen am Stock, den er über der Schulter trägt. Jakob muss erkennen: All seine Trickserei hat ihn nicht reich, sondern arm gemacht. Anstatt das Doppelte zu erben, hat er, der 70-jährige, nun nichts. Vielmehr sieht er sich mit der Herausforderung konfrontiert, noch einmal ein ganz neues Leben beginnen zu müssen. Er ist einsam und niedergeschlagen und am Ende seiner Fahnenstange angelangt.
Endlich ist er bereit für Gott.
Er, der gesittete Mann, der stets bei den Zelten geblieben war, wird nun von der Nacht überrascht und muss sich einen Stein als Kopfkissen herrichten. Sehr unbequem. Doch da meint er zu erwachen. Denn als er die Augen aufschlägt, sieht er eine gigantische Leiter, die bis an den Himmel reicht. Erstaunt steht er auf und schaut den Engeln beim hinauf- und herabsteigen zu. Die Haare stehen ihm zu Berge. Da stört er eine Stimme hinter sich und dreht sich um und steht dem Herrn gegenüber, der sich ihm vorstellt und ihm eine gute Zukunft verheißt.
Als Jakob aufwacht, ist er nicht mehr derselbe. Gott hat sich ihm geoffenbart. Er erklärt den Herrn zu seinem Gott und als Ausweis, dass es ihm wirklich ernst ist, verspricht er Gott, sein Einkommen treu zu verzehnten, um damit ein Haus Gottes zu finanzieren. Den Grundstein hat er schon: Es ist der Stein, auf dem er die Offenbarung Gottes empfing: Sein unbequemes Kopfkissen. So salbt er diesen Stein mit Öl und weiht ihn und zieht dann fröhlich seiner Straße.
Viele Jahre später kam Jakob tatsächlich zurück und baute an dieser Stelle ein Gotteshaus, in dem er über den Herrn und die Offenbarung, die er empfangen hatte, sprach. Die Stadt nannte er Bethel, Haus Gottes.

Ganz wichtig: Die Gebete seiner gläubigen Verwandten begleiteten Jakob sein Leben lang. Was mögen Abraham und Isaak gebetet haben? Dass der Herr sich ihrem Sorgenkind zu seiner Zeit offenbaren möge! In einem Moment, in dem Jakob bereit ist, dem Herrn sein Leben anzuvertrauen.

So sollten auch wir für unsere ungläubigen Verwandten und Freunde beten.
Und unser Land. Denn es gibt so etwas wie ein geistliches Erwachen für ganze Völker tatsächlich.

"Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus." (Apostelgeschichte 16,30-31).

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